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3D-Welten II

Mehrere Ebenen lassen sich auch durch die entsprechende Platzierung mehrerer LCDs erzielen.

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Auch die großen Displayhersteller haben 3D-LCDs in der Ausstellung. So kann man bei NEC in Halle 2, Stand B24, einen 57-zölligen Bildschirm bewundern, der mit der 3D-Technik von NewSight (ehemals 4D-Vision respektive X3D) die dritte Dimension sichtbar macht. Hier werden die Stereobilder über eine Rasterfolie dem jeweiligen Auge zugewiesen. Folge: Der optimale 3D-Eindruck entsteht aus einem definierten Betrachtungsabstand von circa 3 Metern zum Schirm, seitlich hat man dank der acht integrierten Ansichten mehr Bewegungsfreiheit. Allerdings verringern sich sowohl die Helligkeit als auch die Auflösung um die Anzahl der Ansichten, also hier pro Stereobild um den Faktor acht. Interessant ist das etwa 1,45 Meter große Display für POS-Anwendungen (Point-of-Sales) wie beispielsweise in Schaufenstern.

Einen interessanten Effekt erzielt NEC durch zwei senkrecht zueinander stehende 3D-LCDs: Steht man in einigem Abstand zu den beiden mit Rasterfolie versehenen 3D-Displays, gewinnt die Darstellung durch die zusätzliche Tiefeninformation quasi ein weitere Dimension hinzu. Nur am Übergang zwischen den beiden 3D-Displays muss noch gearbeitet werden – hier holpert das Bild etwas unschön über die Nahtstelle.

Samsung wartet in Halle 1, Stand B41, mit einem vermeintlichen 3D-Display auf, das aus zwei aneinandergefügten LCDs besteht: Das vordere Display wurde von Backlight und Verteilerfolien befreit, ist damit quasi transparent und gibt den Blick auf das direkt dahinterliegende, herkömmliche Flüssigkristallpanel frei. Beide Displays können unabhängig voneinander angesteuert werden, wodurch für den Betrachter zwei Bildebenen entstehen. Die Tiefeninformation ist auf diese beiden Ebenen beschränkt, weshalb sich in den Demoanwendungen Objekte lediglich von der hinteren Ebene – dem hinteren Panel – in die vordere Ebene bewegen (und umgekehrt). Das erzeugt keinen beeindruckenden 3D-Effekt, aber immerhin eine sichtbare Tiefeninformation.

Bemerkenswerter ist der Vorteil dieses Ansatzes: Der Tiefeneffekt ist völlig unabhängig von der Position des Betrachters und wird einzig durch eine mögliche Winkelabhängigkeit der LCDs beeinträchtigt – was im gezeigten Fall nicht auftritt. Interessant könnte die präsentierte 2-Ebenen-Realisierung für einfache Spiele sein oder auch als Flip-Chart-Ersatz, bei dem im Hintergrund trotz komplizierter Skizzen stets ein grüner Rasen und geweißte Spielfeldgrenzen sichtbar bleiben. (uk)