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Gute Karten für die elektronische Signatur

Aktuelle Entwicklungen und Ankündigungen auf der CeBIT lassen auf eine positive Entwicklung bei elektronischen Signaturen hoffen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Kossel

Mit hohen Ansprüchen an Technik und Organisation hat der Gesetzgeber dafür gesorgt, dass die rechtsverbindliche qualifizierte Signatur zwar in bestimmten Geschäftsbereichen eingesetzt wird, Endkunden jedoch lieber mit praktischen Lösungen wie PGP vorliebnehmen. Dies könnte sich ändern: Der Deutsche Sparkassenverlag will ab Mitte 2007 über die Sparkassen qualifizierte Personenzertifikate anbieten, die das Trustcenter S-Trust ausstellt. Sie eignen sich für E-Government-Anwendungen wie dem eService der Deutschen Rentenversicherung oder ELSTER. Das vom BSI entwickelte eCard-API soll als technisch einheitliche Schnittstelle künftig die Einbindungen von elektronischen Signaturen etwa in Online-Angebote von Behörden erleichtern und damit helfen, das Angebot solcher Dienstleistungen zu verbreitern.

Darüber hinaus lässt sich die Signatur aber auch für sicheres Homebanking oder zum Verschlüsseln von E-Mails nutzen. Man benötigt zur Speicherung der Zertifikate eine Chipkarte, wie sie die Sparkassen schon millionenfach ausgegeben haben. Man erkennt sie am Aufdruck "S-Trust" auf der Rückseite. Aber auch die elektronische Gesundheitskarte und der elektronische Personalausweis sollen kompatibel sein.

Außerdem benötigt man einen Kartenleser, am besten der Klasse 3. Diese Geräte verfügen über eine eigene Tastatur und ein eigenes Display, wodurch der Signaturvorgang unabhängig vom womöglich Trojaner-verseuchten PC abläuft. Mit diesen Kartenlesern kann man dann auch per Geldkarte in Online-Shops bezahlen und diese online aufladen. Bislang kosten solche Lesegeräte jedoch etwa 80 bis 160 Euro, was die Verbreitung einschränkte. Die Wormser Firma Kobil ist ein Pionier auf diesem Gebiet und hat 2001 für den ersten Klasse-3-Leser die Genehmigung vom ZKA für die Nutzung mit der Geldkarte erhalten. Kobil hat angekündigt, einen preiswerten, für die genannten Anwendungen zugelassenen Kartenleser anzubieten. Kobil-Geschäftsführer Ismet Koyun erklärte auf der CeBIT gegenüber heise online, der Endkundenpreis solle bei 30 Euro liegen.

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