Strategien gesucht, damit Europa nicht sein Gedächtnis verliert

Eine Konferenz in der Deutschen Nationalbibliothek sucht nach Lösungen für die Langzeitarchivierung digitaler Publikationen.

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Von
  • Hermann Wygoda

Nur in europäischer Koordination und mit gemeinsamen Anstrengungen werde es möglich sein die technischen Probleme bei der Langzeitarchivierung digitaler Publikationen zu lösen, unterstrich Hermann Schäfer, Abteilungsleiter für Kultur und Medien beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Er sprach zum Auftakt eines zweitägigen Kongresses in der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main.

"Die Daten sind verloren, bevor sie überhaupt daran gedacht haben, dass sie verloren gehen können", mahnte Hans Jansen, Direktor für Forschung und Entwicklung an der Nationalbibliothek der Niederlande. Er verwies auch darauf, dass nicht nur veröffentlichte Daten über lange Zeiträume gesichert werden müssten, sondern auch die enormen Datenströme wissenschaftlicher Daten, die in der Zukunft für wissenschaftliche Analysen von Bedeutung sein könnten. Als Beispiel nannte er metrologische Daten, mit denen man heute den Klimawandel nachvollziehen könne. Die Europäische Union stelle für vier Jahre jeweils 25 Millionen Euro zur Verfügung um "schwarze Löcher in der Kultur Europas" zu verhindern, unterstrich Patricia Manson von der Europäischen Kommission in Brüssel.

Zu den Themen der zweitägigen Konferenz, für die sich rund 300 Teilnehmer angemeldet haben, gehören unter anderem auch die Kriterien für Vertrauenswürdigkeit und Standards der Langzeitarchivierung. Auch will man sich mit den notwendigen Werkzeugen und Arbeitsprozessen beschäftigen.

Zum Problem der Langzeitarchivierung und zu den Projekten, die sich damit befassen, siehe auch:

(Hermann Wygoda) / (jk)