Intel schnappt AMD Workstation-Marktanteile weg

AMDs Marktanteil bei den Workstations hat sich seit Sommer 2006 fast halbiert.

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Von
  • Benjamin Benz

Laut dem Marktforschungsunternehmen Jon Peddie Research haben sich seit dem letzten Jahr die Marktanteile bei den Workstations verschoben. Bis zum Sommer 2006 konnte AMD hier mit den Opteron-CPU punkten und bei den Zweiwegerechnern 13,3 Prozent Marktanteil (Q2/06) erreichen. Im ersten Quartal 2007 brach der Anteil dann auf 8 Prozent ein. Aber nicht nur in der ehemaligen Paradedisziplin der Opteron-Prozessoren – den Workstations mit zwei Sockeln – konnte Intels Xeon Boden gut machen. In dem sehr viel größeren Markt der Einsockelsysteme sank AMDs Marktanteil von 3,6 Prozent (Q2/06) auf 2 Prozent.

Grund für diese Verschiebung dürften insbesondere Intels Vierkernprozessoren sein. AMD will erst im zweiten Halbjahr 2007 mit dem Barcelona kontern. Es könnte jedoch noch bis zum Ende des Jahres dauern, bis dieser in Stückzahlen verfügbar sein wird. AMD weist solche Spekulationen allerdings zurück, nennt selbst aber auch keine konkreten Termine für die Einführung der Vierkernprozessoren. Bis dahin will Intel bereits Quad-Core-Xeons mit 45-nm-Strukturen herstellen. Dabei hofft AMD, dass die Quad Cores die Firma wieder in die Gewinnzone bringen. Derzeit fährt AMD Verluste ein.

In absoluten Zahlen sind die Verluste im Workstationmarkt allerdings nicht so dramatisch, denn der Markt für Workstations ist recht überschaubar. Im ersten Quartal 2007 wurden weltweit 674.000 Workstations verkauft. Das sind rund 16,2 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Der Umsatz stieg dabei um 15 Prozent auf 1,7 Milliarden US-Dollar. Obwohl AMD also – je nach Marktsegment – zwischen 38 und 45 Prozent ihres Marktanteils eingebüßt hat, konnte AMD nur ein paar tausend CPUs weniger verkaufen. Sobald AMD auch einen Vierkernprozessor – dessen Rechenleistung insbesondere bei Workstations gefragt sein dürfte – anbieten kann, dürften sich die Anteile noch einmal verschieben. Bis dahin profitiert primär Intel vom Wachstum des Workstation-Segments. (bbe)