IBMs Blue Gene/P wird erster Petaflops-Rechner

Heute hat IBM offiziell den neuen Blue Gene/P vorgestellt. Seine Linpack-Performance soll bei einem Petaflops liegen, seine theoretische Spitzengeschwindigkeit bei 3 Petaflops.

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Von
  • Susanne Nolte

Heute hat IBM offiziell den neuen Supercomputer Blue Gene/P vorgestellt, der die Nachfolge der Blue-Gene/L-Familie antreten soll. Konzipiert ist er für eine kontinuierliche Geschwindigkeit von einem Petaflops, in der höchsten Ausbaustufe soll er über 3 Petaflops erreichen. Zum Vergleich: Der größte Blue Gene/L, angesiedelt im Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), hält derzeit den Rekord mit 280,6 Teraflops Linpack-Performance und 367 Teraflops peak.

Der modulare Aufbau ähnelt dem des Blue Gene/L. Neu sind der SMP-Modus, die verbesserte Prozessor-Memory-Balance mit 2 bis 4 GByte SDRAM-DDR und nun vier – wieder einmal – stromsparenden, da mit 850 MHz recht niedrig getakteten PowerPC 450 pro Chip (Nodes). 32 solcher Quad-Core-Chips befinden sich auf einem Board, 32 Boards in einem Rack voller Bauhöhe. Für einen 1-Petaflops-Rechner benötigt man 72 Racks mit insgesamt 294.912 Prozessoren. Wem das nicht genügt, der kann bis zu 216 Racks mit 884.736 CPUs zusammenschalten. Nicht zu verachten sind der Strombedarf – IBM gibt ihn mit 40 kW pro Rack an – und der Lärmpegel, der mit 89 Dezibel knapp unter dem Grenzwert für Hörschäden bei Dauerbelastung liegt.

Für die interne Kommunikation hat IBM drei Netze entworfen: das 3D Torus Network mit 5,1 GByte/s und 3 µs Latenz für die Punkt-zu-Punkt-Benachrichtigung zwischen den Nodes, das Collective Network mit 1,7 GByte/s und 2,5 µs Latenz für die Verteilung der Rechenoperationen einer Anwendung und das Global Barrier and Interrupt Network zur Synchronisierung der Prozessoren. Ein 10-Gigabit-Ethernet über Glasfaser dient der Maschinensteuerung und der Verbindung mit der Außenwelt, ein weiteres Gigabit-Ethernet dem Monitoring, dem Debugging und dem System-Boot.

In Deutschland werden die ersten Blue-Gene/P-Systeme voraussichtlich im Forschungszentrum Jülich und im Rechenzentrum der Max-Planck-Gesellschaft am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching zu finden sein. (sun)