Roboter-Autos: Halbfinalisten fĂĽr Urban Challenge stehen fest [Update]

Die Urban Challenge ist der Nachfolger des Wüstenrennens Grand Challenge als City-Fahrt: Bei der Urban Challenge 2007 geht es um das autonome Zurechtfinden von Roboter-Autos in einem Städteszenario.

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Von
  • Erich Bonnert

Ende Oktober treten 36 autonome Fahrzeuge zum Qualifikationslauf um die Urban Challenge im südkalifornischen Victorville an, unweit von Los Angeles. Vor knapp zwei Jahren gewann ein Volkswagen Touareg des Stanford Racing Teams die Grand Challenge der US-Militärforschungsbehörde DARPA; die Urban Challenge ist nun der Nachfolger des Wüstenrennens als City-Fahrt: Bei der Urban Challenge 2007 geht es um das autonome Zurechtfinden in einem Städteszenario.

Die 20 Besten aus dem Halbfinale tragen an gleicher Stätte wie beim Halbfinale, einem ehemaligen Militärübungsplatz, am 3. November das Finale aus. Auch drei deutsche Teilnehmer sind noch im Rennen. Die US-Militärbehörde DARPA veranstaltet diesen Wettbewerb, um die Entwicklung von unbemannten, computergesteuerten Fahrzeugen voranzutreiben. Für die drei besten Teams sind Geldpreise von insgesamt drei Millionen Dollar ausgesetzt.

Auf dem Übungsplatz des früheren US-Luftwaffenstützpunktes wird ein städtisches Straßennetz nachgebaut. Dort müssen die Roboterfahrzeuge autonom in einem simulierten Straßenverkehr nach kalifornischen Verkehrsregeln navigieren. Dabei sind Verkehrsmanöver wie beispielsweise Einordnen in fließenden Verkehr, Navigieren im Kreisverkehr und Umfahren von bewegten Hindernissen zu absolvieren. Zusätzlich müssen die Autos verschiedene Elemente aus typischen militärischen Transportsituationen bewältigen, die "den Truppen bei Auslandseinsätzen begegnen", heißt es in bei der DARPA. Der Kurs muss innerhalb von sechs Stunden bewältigt werden.

Die 36 Halbfinalisten wurden aus einem Feld von über 50 Bewerbern ausgewählt, nachdem DARPA-Juroren alle Kandidaten an ihrem Heimatstandort begutachtet hatten. Alle qualifizierten Teilnehmer werden vom Veranstalter in der offiziellen Mitteilung zur Entscheidung über die Halbfinalisten mit einem US-Standort geführt – offenbar, weil den Teilnahmeregeln entsprechend der Teamleiter ein US-Staatsbürger sein muss. Gleichwohl verbergen sich vier deutsche Teams hinter den amerikanischen Adressen. So stammt etwa das Team CarOLO von der TU Braunschweig und führt sämtliche Entwicklungen und Tests in Deutschland durch. Das Auto, ein 2006er-VW Passat, wird von "einem Konsortium der deutschen Industrie" gesponsert. Hinter Team-LUX verbirgt sich die Hamburger Firma Ibeo, die ebenfalls mit einem Passat antritt. Sie kooperiert mit der US-Firma Bishop Consulting. Der dritte deutsche Teilnehmer ist Team Annieway, ein Spin-off der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Uni Karlsruhe. Auch hier wird mit einem Passat gefahren. [Update: Dazu kommt noch das Team Berlin, das von Wissenschaftler und Studenten der Freien Universität Berlin zusammen mit amerikanischen Partnern getragen wird und einen Dodge Caravan einsetzt.]

Zu den großen Favoriten zählen das Team Stanford, das im Wüstenrennen des DARPA Grand Challenge 2005 mit einem VW Tuareg siegte, sowie Tartan Racing an der Carnegie Mellon University, das beim Grand Challenge mit zwei Hummer-Vehikeln platziert war. Die vollständige Liste der Halbfinalisten veröffentlichte die DARPA auf ihrer Website, hier sind auch die eigentlichen Standorte der einzelnen Teams aufgeführt, auch wenn sie außerhalb der USA liegen. (Erich Bonnert) / (jk)