Intel-Forscher sollen "aggressiver werden"

Justin Rattner, Chief Technology Officer von Intel, verlangt von seinen Wissenschaftlern mehr Mut zum kreativen Experimentieren.

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Justin Rattner, Chief Technology Officer beim Chip-Giganten Intel, verlangt von seinen Wissenschaftlern mehr Mut zum kreativen Experimentieren. "Wenn 50 Prozent der Ideen zur Produktreife gelangen, dann trauen sich unsere Forscher nicht genug. Ich wünsche mir Quoten von 10 bis 15 Prozent", sagt er dem Technologiemagazin Technology Review in einem Interview für die Ausgabe 9/07 (seit dem 30. August am Kiosk oder online zu bestellen).

Rattner möchte den Intel-Forschern die Angst vor Misserfolgen im experimentellen Bereich nehmen und sie zu mehr kreativem Ausprobieren ermuntern. "Ungefähr 80 Prozent der Forschung bei Intel wird gezielt vorgenommen. Die restlichen 20 Prozent sind experimentell", sagt Rattner. In diesem Rahmen gebe es zwar auch "wilde Experimente", doch selbst dabei hätten seine Mitarbeiter zu oft konkrete Ergebnisse im Hinterkopf. Er sage den Forschern deshalb immer wieder, dass Erfolgsquoten von 10 bis 15 Prozent bei den freien Projekten genügen würden.

Um den Transfer von der Forschung in die Produkt-Entwicklung zu beschleunigen, verfolgt der Konzern zudem seit einiger Zeit das so genannte "Pathfinding"-Konzept. "Das läuft nicht so ab, dass die Forscher ihren Teil der Arbeit abschließen und den Entwicklern die Dokumentation übergeben, die dann das Konzept für sich erschließen müssen und anschließend ganz auf sich gestellt sind", erklärt Rattner. "Beim gemeinsamen Pathfinding wird wirklich Seite an Seite gearbeitet. Dadurch lassen sich auch die sinnvollsten Entwicklungsansätze einfacher herausfinden." (wst)