Version 7.3 von X.org vorgestellt

Die neue X.org-Version bringt Verbesserungen an der Beschleunigungstechnik EXA und kann Ein- sowie Ausgabegeräte nun endlich auch zur Laufzeit aktivieren.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das X.org-Projekt hat die Version 7.3 der aus X-Server sowie zahlreichen Programmen, Treibern und Software-Bibliotheken bestehenden X.org-Umgebung freigegeben. Der X-Server liegt jetzt in Version 1.4 bei, mit der sich dank RandR (Resize and Rotate) 1.2 und Input-Hot-Plug Ein- und Ausgabegeräte zur Laufzeit einbinden lassen sollen – das nachträgliche Anschließen eines Beamers an den VGA-Ausgang des Notebooks sollte so keinen Neustart der grafischen Oberfläche mehr erfordern, damit der Ausgang auch ein Signal liefert.

Dazu müssen die zuständigen Treiber die Techniken aber auch beherrschen, was unter anderem bei den Treibern für die AMD-Radeon- und Intel-Grafikchips der Fall ist. Die neue RandR-Version war bereits in Version 1.3 des X-Servers enthalten – die hatte das Projekt weitgehend unbeobachtet bereits im Frühjahr einige Wochen nach X.org 7.2 veröffentlicht, ohne wie jetzt parallel eine neue X.org-Version offiziell anzukündigen.

Zu den weiteren Neuerungen des X.org-7.3-Umgebung zählen Verbesserungen an der Beschleunigungstechnik EXA, die Aufnahme des Programms xbacklight zum Regulieren der Helligkeit der Notebook-Display-Hintergrundbedeutung, die Korrektur einiger Sicherheitslücken und Unterstützung für Dtrace. Erstmals offiziell Teil der X.org-Umgebung sind die Treiber Vermilion und Glide – Letzterer eignet sich für die Voodoo-Karten der ersten und zweiten Generation von 3Dfx. Der ATI-Treiber liegt in Version 6.6.193 bei; es bleibt jedoch unklar, was genau der kryptische Hinweis "6.6.193 is not a good idea; either a 6.7.x release or 6.6.3 to be on the safe side" im Wiki zu bedeuten hat. Vor einem Monat hatte der Treiber-Betreuer diese Version in seinem Blog allerdings noch als Beta deklariert und einen bekannten Bug als "Blocker" bezeichnet.

X.org hat bei den gängigen Linux-Distributionen das früher hauptsächlich eingesetzte XFree86 komplett verdrängt. Das Xfree86-Projekt ist aber noch aktiv und hat vor einem Monat sogar mit Version 4.7.0 nochmal eine neue Version freigegeben. (thl)