Aufpoliert und angehübscht: das neue Gnome 2.20

Gnome 2.20 bringt keine großen neuen Features, ist aber ein solides Update.

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Gnome 2.20 [Bild: gnome.org, Klicken für vergrößerte Ansicht]

Im üblichen Halbjahrestakt hat das Entwickler-Team ein neues Release der Desktop-Umgebung für Linux und Unix herausgebracht. Gnome 2.20 wartet mit zahlreichen Detailverbesserungen auf, wirklich große Neuerungen sind nicht zu bestaunen.

Gnome 2.20 fußt auf dem grafischen Toolkit GTK+, das Mitte September in Version 2.12 erschienen ist. Der Linux-Desktop ist inzwischen in 50 Sprachen verfügbar.

Der Gnome-Dateimanager Nautilus kann jetzt auf Such-Engines wie Beagle zurückgreifen und zeigt zudem eine Liste der zuletzt geöffneten Dateien. Das Suchwerkzeug Deskbar-Applet kommt in einem neuen Gewand daher. Die PIM-Anwendung Evolution verfügt in der neuen Version über eine Backup-/Restore-Funktion, mit der sich Konfigurationsdaten und Mailarchiv bequemer auf einen anderen Computer überspielen lassen.

Das Dialogfenster Dateien öffnen mit integrierter Suchfunktion [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Den Gnome-Keyring, Hüter von Kennwörtern für Webseiten und Netzwerkserver, haben die Entwickler überarbeitet. Beim Anmelden am System wird er automatisch entsperrt, sodass eine erneute Kennworteingabe entfällt. Die Notizverwaltung Tomboy beherrscht jetzt die Synchronisierung per WebDAV oder ssh, sodass sich Notizen nun systemübergreifend verwalten lassen.

Das Gnome-Kontrollzentrum hat etwas an Übersichtlichkeit gewonnen. So sind jetzt die Applets für Themen-, Schriften- und Desktop-Hintergrundwahl unter Erscheinungsbild zusammengefasst. Für WLAN-Benutzer interessant: Unter den Netzwerkeinstellungen lässt sich jetzt auch WPA-Verschlüsselung einrichten.

Beim Power Manager hat sich einiges getan. So speichert das Tool jetzt Informationen über den Akkugebrauch und soll dadurch eine genauere Schätzung der verbleibenden Laufzeit abgeben. Diverse kleine Anwendungen wie der Mixer sind zudem ressourcenschonender geworden. Schaute das Tool vorher ständig nach, ob eine andere Anwendung die Lautstärke im System geändert hat, so bekommt es das jetzt automatisch mit und muss die CPU nicht mehr aus dem Stromsparmodus aufwecken. Mit einem angepasten Fensterlayout schafft das neue Release zudem eine bessere Unterstützung für Sprachen, die von rechts nach links schreiben, wie Arabisch und Hebräisch. Knöpfe zum Schließen, Minimieren und Vergrößeren von Fenstern finden sich in diesen Sprachversionen zum Beispiel auf der linken Seite. Auch die Reihenfolge der Anwendungen in dem Task-Switcher ist hier umgekehrt.

Eine ausführliche und mit Screenshots bebilderte Übersicht über die vielen kleinen Änderungen und Neuerungen in Gnome 2.20 geben die Release-Notes (auch in deutscher Sprache).

Das neue Release der Desktop-Umgebung wird Bestandteil sowohl vom nächsten Monat erscheinenden Ubuntu 7.10 "Gutsy Gibbon" als auch vom für Anfang November angekündigten Fedora 8 sein. Premiere hat Gnome 2.20 jedoch in OpenSuse 10.3, das am 4. Oktober freigegeben werden soll. (akl)