Ein-Chip-Lösung für Draft-N-WLAN
Broadcoms WLAN-Single-Chip BCM4322/4323 soll schnelle Funknetze in der Unterhaltungselektronik salonfähig machen und so einen Massenmarkt erschließen.
Der Standard für die nächstschnellere WLAN-Generation (IEEE 802.11n) ist noch nicht verabschiedet, doch bereits stabil genug für den Firmeneinsatz, was zum Beispiel Cisco veranlasst, einen Draft-N-Access-Point anzubieten.
Nun hat Broadcom einen 802.11n-fähigen WLAN-Baustein namens BCM4322/4323 vorgestellt. Er enthält auf einem Chip die Funktionsgruppen Medium Access Controller (MAC), Basisband-Prozessor und zwei Dualband-Transceiver (2T2R) für 2,4 GHz oder 5 GHz. Laut Kurzdatenblatt arbeitet der Baustein nach dem 802.11n-Entwurf (Draft) 2.0 und ist kompatibel mit Draft 1.0 sowie 802.11a, b und g. Er funktioniert in PCIe- und PCI-Systemen; die Variante BCM94323 arbeitet mit einem USB-2.0-Interface.
Broadcom gibt an, dass der in 65-Nanometer-CMOS-Technik hergestellte Chip nur halb so viel Strom benötigt und um bis zu 40 Prozent billiger ist als Mehrchip-Interfaces. Muster sind bereits erhältlich, in großen Stückzahlen soll das IC im ersten Quartal des kommenden Jahres verfügbar sein. Seinen Preis erfährt man auf Anfrage.
Mit vollintegrierten Draft-N-Bausteinen will Broadcom neue Geräteklassen WLAN-fähig machen, zum Beispiel Digitalkameras, Fernseher oder Set-Top-Boxen, und so das Home Entertainment als neuen Absatzmarkt für WLAN-Hardware ins Visier nehmen. 802.11n mit seiner maximalen Bruttodatenrate von 300 MBit/s auf Funkebene leistet unter günstigen Bedingungen auf Anwendungsebene typischerweise um die 100 MBit/s und taugt damit als Basis für drahtlose HD-Videoübertragung. (ssu)