US-Pilotprogramm zur Umstellung auf IPv6

Um die Migration des behördlichen Datenverkehrs von IPv4 auf IPv6 zu simulieren, stellt der Rüstungskonzern Lockheed Martin Teile seines internationalen Firmennetzes auf IPv6 um. Mitte 2008 sollen US-Bundesbehörden auf IPv6 umschalten.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Netzwerkausrüster Juniper Networks und der Hersteller unter anderem von Flug- und Raumfahrzeugen sowie Waffen, Lockheed Martin, errichten gemeinsam eine Testumgebung für die Migration des behördlichen Datenverkehrs von IPv4 auf IPv6.

Bei der Simulation kommen Juniper-Router zum Einsatz. Der Lockheed-Martin-Konzern, der weltweit rund 140.000 Mitarbeiter in 56 Nationen, darunter Großbritannien und Argentinien, beschäftigt, stellt hierzu Teile seines internationalen Firmennetzes auf IPv6 um.

2005 verfügte das dem US-Präsidenten unterstehende Office of Management and Budget (OMB), dass alle US-Bundesbehörden ihren Internet-Verkehr auf IPv6 umstellen müssen, heißt es in einer Mitteilung von Juniper Networks. In einem Quartalsbericht des Weißen Hauses über das Federal Enterprise Architecture Program, in dessen Rahmen die Umstellung auf IPv6 fällt, wird der Juni 2008 als "Deadline" für die Umstellung der Behördennetze auf IPv6 genannt, jedoch die Möglichkeit einer Verspätung nicht ausgeschlossen.

Einer der Gründe für die Umstellung auf IPv6 ist der erwartete Mangel an freien IP-Adressen: die IPv4-Spezifikation sieht 232 (rund 4,3 Milliarden) Adressen vor. Studien gehen davon aus, dass bereits Anfang des kommenden Jahrzehnts die letzten freien IPv4-Adressen vergeben sind. IPv6 ermöglicht hingegen 2128 Adressen. Im Beitrag Das Mega-Netz. IPv6 wird Wirklichkeit auf heise Netze findet sich unter anderem der Versuch, diese immense Zahl zu veranschaulichen. (ssu)