Rochester-Mathematiker entwerfen Unsichtbarkeitsröhre

Einsatz in der Endoskopie und für neuartige Bildschirme denkbar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 162 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter Mühlbauer

Das Mathematikerteam, das im letzten Jahr mit Berechnungen zum Unsichtbarmachen von Gegenständen Aufsehen erregte, zeigte im einem Aufsatz in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Physical Review Letters, dass das Prinzip auch zur Herstellung einer "Unsichtbarkeitsröhre" genutzt werden könnte.

David R. Smith, Professor an der Duke-Universität, konstruierte seine "Unsichtbarkeitsmaschine" im letzten Jahr als Zylinder, an dem bestimmte Lichtwellen vorbeigleiten. Kurz darauf legte ein Team um den Mathematiker Allan Greenleaf von der University of Rochester dar, dass es theoretisch möglich sei, diese Technik auf alle Wellenlängen auszudehnen. Jetzt hat sich die Gruppe etwas raffiniertere Designs ausgedacht, mit denen beispielsweise Licht durch eine Röhre transportiert werden könnte. Die Innen- und Außenseite der Röhre müsste dabei mit Verbundmaterial beschichtet sein, das speziell darauf ausgerichtet ist, Strahlung abzulenken. Ein denkbares Einsatzgebiet wären beispielsweise endoskopische Operationen unter Einsatz von Magnetresonanztomographie oder neuartige Bildschirme.

Die Metapher vom "elektromagnetischen Wurmloch", die das Mathematikerteam in seinen Ausführungen verwendet, scheint allerdings etwas zu sensationslüstern und dadurch irreführend zu sein: Greenleafs Konstruktion hat weder die Vor- noch die Nachteile eines Wurmloches, wie man es aus der Physik kennt. (pem)