RoboCar 2057: Autos am Rande der Realität

Wie fahren wir in 50 Jahren Auto? Acht kalifornische Design-Studios stellen Konzepte für das "RoboCar 2057" vor. Neben Audi, Mercedes und VW lassen GM, Honda, Nissan, Mazda und Toyota ihren Gedanken freien Lauf

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Von
  • Gernot Goppelt

Fahrzeuge, die ihr Form verändern, ein Auto mit synthetischen Muskeln – soll so die die mobile Zukunft in 50 Jahren aussehen? Wohl nicht, aber anregend ist es allemal, was sich Automobil-Designer für die Los Angeles Motor Show ausgedacht haben.

Für die „RoboCar 2057 Design Challenge“, einem Design-Wettbewerb anlässlich der Motorshow, haben acht kalifornische Designstudios ihre Entwürfe als kunstvoll gerenderte Bilder eingereicht. Es darf getrost als Science Fiction gelten, was die meisten Entwürfe zeigen – aber wer weiß, viele Erfindungen sind abgedrehten Ideen zu verdanken, an die zunächst keiner glauben mochte.

So zeigt Audi den wasserstoffbetriebenen „Virtuea Quattro“. Er hat einen festen Kern, der durch verschiedene holografisch erzeugte Karosserieformen ergänzt wird – zum Beispiel in einen virtuellen Auto-Union-Rennwagen aus den 1930er Jahren. Der „Slipstream“ von Volkswagen bewegt sich im Stadtverkehr als aufrecht stehende Gondel in Tropfenform, auf der Autobahn neigt er sich in die Horizontale, um einen minimalen Luftwiderstand zu ermöglichen. Der „Silverflow“ von Mercedes besteht aus metallischen Mikro-Partikeln, die durch Magnetfelder in zahlreiche Modellvarianten umgeformt werden können. Zum kompakten Parken kann das Auto komplett auf seine magnetischen Grundelemente reduziert werden.

General Motors präsentiert den „GM-Onstar ANT“, der sich den Weg durch den Verkehr bahnt, indem er Informationen mit anderen Verkehrsteilnehmern austauscht, dabei bewegt er sich wie eine Ameise in alle Richtungen. Honda zeigt den „One to the Power of Four“-Solar-Hybrid, der als Roboter für Fahrgemeinschaften eingesetzt werden soll. Der Clou: Nach der Abfahrt vom Highway spaltet er sich in vier Kompaktwagen auf, um die Insassen direkt an ihre Ziele zu bringen. Mazdas „Motonari RX“ formt eine Einheit mit dem Fahrer und nimmt ihn komplett in sich auf. Das Fahrerlebnis geht direkt in das vegetative Nervensystem des Piloten über.

Der Nissan „OneOne“ ändert je nach Einsatzzweck seine Form: Als Sportwagen duckt er sich flach auf die Straße, als Stadtfahrzeug reckt er sich in die Höhe. Der „Biomobile Mecha“ von Toyota bietet schließlich die endgültige Antwort auf die CO2-Frage und nutzt verschmutzte Luft als Energiequelle. So zeigen die Entwürfe der „RoboCar 2057 Design Challenge“ einen ganz unverkrampften Zugang zur mobilen Zukunft und kontrastieren wohltuend zur oft bierernsten Auto-Realität. (ggo)