Hoch integrierter 65-nm-Chip für HSPA-Handys

Broadcoms BCM21551 ermöglicht Downloads mit bis zu 7,2 MBit/s und Uploads mit maximal 5,8 MBit/s. Das "Phone on a Chip" unterstützt ferner Bluetooth 2.1, UKW-Radio und verarbeitet Bilder von 5 Megapixel und Videos mit 30 fps.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Ein Jahr Vorsprung vor der Konkurrenz beansprucht Chip-Fabrikant Broadcom für sich: Die Firma stellte den Chip BCM21551 für 3G-Handys vor, die schnelle Datentransfers in HSPA-Netzen unterstützen. Broadcom verspricht Downloads per High Speed Downlink Packet Accss (HSDPA) mit bis zu 7,2 MBit/s und eine Upload-Geschwindigkeit von maximal 5,8 MBit/s in Netzen, die bereits den High Speed Packet Uplink Access (HSUPA) ermöglichen.

In Europa reklamiert Wien seit Februar das erste HSUPA-Netz Europas für sich. Auch in den deutschen Netzen von Vodafone und T-Mobile ist HSUPA örtlich verfügbar, ein Ausbau der schnellen Upload-Technik, die zum Beispiel für Fotografen interessant ist, ist für das kommende Jahr zu erwarten.

Den in 65-Nanometer-CMOS-Technik gefertigten BCM21551 (Datenblatt als PDF-Datei), der auf einem auf 533 MHz getakteten ARM-II-Doppelkern-Prozessor basiert, hat Broadcom "Phone on a chip" getauft: Neben optimierten Sende- und Empfangseinheiten für den Mobilfunk haben die Kalifornier auf 14 mm × 14 mm eine Bluetooth-2.1-Schnittstelle, einen UKW-Empfänger und einen schwachen UKW-Sender (für das Abspielen von auf dem Handy gespeicherter Musik übers Autoradio) sowie Multimedia-Funktionen untergebracht.

Der Chip verarbeitet bis zu fünf Megapixel große Digitalfotos sowie Videos in VGA-Auflösung mit bis zu 30 fps. Der Chip liefert MPEG4- und WMV9-Videos über den integrierten TV-Ausgang an den Fernseher, und er versteht die gängigen Musikformate MP3, AAC, AAC+, eAAC, WMA, AMR-NB, und AMR-WB. Ferner verwaltet der BCM21551 Flash-Speichermedien mit bis zu 32 GByte und unterstützt USB-2.0-Schnittstellen.

Handy-Hersteller können auf dem Chip so genannte embedded one-time programmable bits (OTP-Bits) setzen, um die Handys mit Digital Rights Management (DRM) auszustatten. OTP-Bits ermöglichen auch die Abfrage der Geräte-Identifikationsnummer IMEI durch den Netzbetreiber, bevor er das Endgerät in seinem Netz funken lässt.

Für Großabnehmer ist der bereits erhältliche Chip zu einem Stückpreis von 23 US-Dollar zu bekommen. Dank dieses Preises und geringen Energieverbauchs will Broadcom nicht nur hochpreisige Smartphones mit dem BCM21551 ausstatten, sondern für HSPA auch einen Massenmarkt erschließen. (ssu)