Intel legt Patentstreit mit Transmeta bei

Transmeta lizenziert seine patentgeschützten Verfahren auf mehrere Jahre an Intel und erhält im Gegenzug insgesamt 250 Millionen US-Dollar. Der Aktienkurs des Chipdesigners verdreifachte sich nach Bekanntgabe des Abkommens.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Chiphersteller Intel legt seinen Patentstreit mit dem Chipdesigner Transmeta gegen Zahlung von insgesamt 250 Millionen US-Dollar bei. Im Rahmen des Abkommens, das Transmeta am heutigen Mittwoch bekannt gab, zahlt Intel einmalig 150 Millionen US-Dollar und jährlich jeweils 20 Millionen US-Dollar für die kommenden fünf Jahre. Transmeta hatte den Chipgiganten im vergangenen Oktober verklagt, woraufhin Intel Anfang des Jahres mit einer Gegenklage reagierte. Diese wird das Unternehmen ebenfalls zurücknehmen.

Im Gegenzug erhält Intel nicht-exklusive Lizenzen für alle von Transmeta gehaltenen Patente; das schließt auch in Zukunft erworbene Schutzrechte ein. Darüber hinaus wird Transmeta dem Chiphersteller seine Technologien zur Verfügung stellen und Lizenzen für die Stromspar-Techniken LongRun und LongRun2 ausstellen.

Transmeta hatte Intel vorgeworfen, mit den beliebten Prozessoren der Modellreihen Pentium III, Pentium 4, Pentium M, Core und Core 2 insgesamt 10 Patente zu verletzen, darunter Verfahren zur Kontrolle des Stromverbrauchs. Mit der Klage hatte das Unternehmen einen Verkaufsstopp für die betroffenen Prozessoren sowie Schadensersatz gefordert.

Das 1995 als Chiphersteller gegründete Unternehmen hatte nach Schwierigkeiten sein Geschäftsmodell auf die Verwertung des eigenen Patentportfolios umgestellt. Anfang des Jahres hatte Transmeta 40 Prozent der Belegschaft entlassen und im Sommer nach einem Lizenzvertrag mit NEC und Investitionen durch AMD neue Hoffnung geschöpft sowie die Verluste reduziert. Die Nachricht von der Einigung mit Intel wurde an der Börse euphorisch aufgenommen, der Kurs der Transmeta-Aktie machte einen Riesensprung um mehr als zehn auf über 15 US-Dollar. (vbr)