Ericsson beruft nach Gewinneinbruch neuen Finanzvorstand

Besonders die schwachen Geschäfte bei der lukrativen Erweiterung bestehender Netze drückten Ericssons Gewinne - was den Finanzvorstand nun den Job kostete.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der schwedische Telekommunikations- und Netzausrüster Ericsson hat nach dem unerwarteten Gewinneinbruch im dritten Quartal einen neuen Finanzvorstand berufen. Amtsinhaber Karl-Henrik Sundström verlasse mit sofortiger Wirkung das Unternehmen, teilte das Unternehmen in Stockholm mit. Nachfolger wird Hans Vestberg, der bislang im Vorstand für das Servicegeschäft zuständig war.

Der Netzwerkausrüster hatte in der vergangenen Woche eine Gewinnrückgang für das dritte Quartal bekannt gegeben. Der Aktienkurs war daraufhin um rund ein Drittel eingebrochen. Vorstandschef Carl-Henric Svanberg begründete die schwache Entwicklung mit weniger Aufträgen in den Schlüsselmärkten Westeuropa, China und Nordamerika und schlechter als erwartet laufende Geschäfte mit Erweiterungen bestehender Netzwerke. Besonders in diesem Bereich aber sind die Gewinnmargen besonders hoch. Bei der Installation neuer Netzwerke tobt dagegen ein heftiger Konkurrenzkampf, da die Auftragsvergabe für neue Infrastruktur eines Fest- oder Mobilfunknetzes als Basis für künftige lukrative Geschäfte bei Wartung, Aufrüstung und Ausbau des jeweiligen Netzes gesehen wird. Dieser harte Wettbewerb drückt die Preise und die Gewinne der Ausrüster bei Neuinstallationen.

Ericsson bekräftigte aber seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Der Markt für mobile Infrastruktur soll nach den Erwartungen des Ausrüsters um rund fünf Prozent wachsen. Für das kommende Jahr werde mit einer unveränderten Entwicklung gerechnet. Ericsson bestätigte zudem die in der vergangenen Woche vorgelegten vorläufigen Zahlen, die deutlich unter den eigenen Erwartungen gelegen hatten. Der Vorsteuergewinn fiel um 37 Prozent auf 5,6 Milliarden Kronen und der Überschuss um 36 Prozent auf 4 Milliarden Kronen. Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 43,5 Milliarden Kronen. (jk)