Proprietärer AMD-Grafiktreiber für Linux unterstützt AIGLX

Der von AMD entwickelte Grafiktreiber arbeitet jetzt nicht nur offiziell mit der aktuellen Radeon-Grafikchipserie zusammen, sondern stellt 3D-Desktop-Effekte nun auch ohne Xgl dar.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Eine neue Version des proprietären AMD-Linux-Grafikkartentreibers Fglrx bietet nun auch AIGLX-Unterstützung, sodass Linux-Anwender für 3D-Desktop-Effekte mit Compiz und Co. auf neueren AMD/ATI-Grafikkarten nicht mehr zwangsweise Xgl benötigen.

Wer die Download-Adressen kannte, konnte den Treiber bereits seit einigen Tagen herunterladen; doch erst seit gestern Nachmittag bietet die Treiber-Webseite von AMD die neue Version 8.42 offiziell an. Sie ist jetzt für alle Grafikchips verfügbar, die der Fglrx-Treiber unterstützt – die Auswahlliste umfasst die Produktserien Radeon, All-in-Wonder, FireMV, FireGL, Mobility Radeon sowie integrierte ATI-Grafik der 9xxx- und Xpress-Reihen. Die vor einem Monat freigegebene Treiberversion 8.41.7 wurde auf der ATI-Site nur bei Auswahl der im Mai vorgestellten HD-2000-Chips angeboten, die eben diese Treiber erstmals experimentell unterstützten.

Doch so richtig überzeugt scheint AMD vom eigenen Treiber nicht zu sein – die Release-Notes empfehlen Distributoren jedenfalls, weiterhin die Version 8.40.4 zu vertreiben. Diese Empfehlung ist wohl auch nicht ganz unberechtigt, denn in manchen Webforen finden sich bereits zahlreiche Berichte über kleinere Probleme mit dem neuen Treiber. Im Kurztest von heise online arbeitete Compiz damit auf einem X-Server 1.3 mit aktiviertem AIGLX jedoch ohne nennenswerte Störungen.

Neben AIGLX ist auch die Unterstützung für den X-Server 1.4 aus X.org 7.3 in der Fglrx-Version 8.42 erstmals enthalten. Mit dem vor über zwei Wochen vorgestellten Kernel 2.6.23 soll es allerdings zumindest auf x86-64-Systemen beim Kompilieren Probleme geben. Die dürfte in einigen Wochen die nächste Version beseitigen – dann ist allerdings 2.6.24 schon wieder auf der Zielgeraden zur Veröffentlichung.

Die Entwicklung der Open-Source-Treiber für AMD-Grafikchips der X1000- und HD-2000-Serien schreitet unterdessen weiter voran. Während sich vor einigen Wochen bei der Vorstellung der Radeonhd-Treiber auch im c't-Labor keine kompatible Grafikkarte finden ließ, arbeitet ein aktueller Snapshot des Treibers gleich mit einer ganzen Reihe verschiedener Karten aus dem Labor. Anders als Fglrx beherrscht Radeonhd bislang jedoch nur die wichtigsten Funktionen eines Grafiktreibers – es dürfte noch einige Zeit vergehen, bis der Open-Source-Treiber die verschiedenen Fähigkeiten der Grafikhardware effizient nutzt. (thl)