Pläne zur Verbesserung der Internet-Versorgung Afrikas nehmen Gestalt an

Die ITU holt Microsoft und Afrikanische Entwicklungsbank ins Boot, um die Infrastruktur auszubauen. Die Weltbank kündigt eine Verdoppelung ihrer ITK-Investitionen in Afrika auf zwei Milliarden US-Dollar an.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Am Anfang des Spitzentreffens von afrikanischen Politikern, internationalen Finanzinstituten und führenden Köpfen der IT-Branche Connect Africa, das bis heute in Ruandas Hauptstadt Kigali tagt, stand die betrübliche Bestandsaufnahme, dass weniger als vier Prozent der Afrikaner über einen Internet-Zugang verfügen. Am Schlusstag keimt nun die Hoffnung auf Besserung in absehbarer Zeit auf.

So hat die International Telecommunication Union (ITU) den Software-Giganten Microsoft dafür gewinnen können, mit einer Online-Aplikation namens Global View, die auf Microsofts Virtual Earth aufsetzt, aber durch die ITU gehostet wird, den Fortgang von Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) in Afrika darzustellen. Global View soll bestehende und neu angelegte Datenbestände einfach visualisieren und so unnütze Doppelinvestitionen verhindern helfen. Microsoft nutze Connect Africa zugleich, um auf unter dem Begriff Unlimited Potential zusammengefasste ITK-Initiativen für Entwicklungsländer hinzuweisen, die die Redmonder zum Beispiel gemeinsam mit den UN gestartet haben.

Zusammen mit der African Development Bank (AfDB) gab die ITU in Kigali als gemeinsames Ziel aus, bis 2012 die Hauptstädte aller afrikanischer Staaten untereinander mit Breitband-Leitungen zu verbinden. Die Organisationen hoffen darauf, dass die hohen Wachstumsraten im Mobilfunk – in den letzten drei Jahren lagen die Zuwachsraten in Afrika doppelt so hoch wie im globalen Durchschnitt – den Festnetz-Anbietern ein Ansporn sind, räumen jedoch Nachholbedarf ein.

Ebenfalls auf der Connect Africa verkündete die Weltbank ihre Absicht, ihre ITK-Investitionen bis 2012 auf zwei Milliarden US-Dollar zu verdoppeln. In den vergangenen fünf Jahren habe die Weltbank eine Milliarde US-Dollar in Afrika investiert. So unterstützt das Institut weiterhin das Unterseekabelprojekt namens Eastern African Submarine Cable Systems (EASSy). Insgesamt seien in den vergangenen zehn Jahren über 25 Milliarden US-Dollar südlich der Sahara in ITK-Infrastruktur geflossen – den Löwenanteil machten private Investitionen aus. Die Weltbank hat sich zum Ziel gesetzt, vor allem in ländlichen Gebieten und Kleinstädten in die Festnetzinfrastruktur zu investieren, weil diese von privaten Investoren gemieden würden. (ssu)