E-Recruiting hat sich noch nicht überall durchgesetzt

Laut der Studie Recruiting Trends 2008 träumen viele Unternehmen bisher nur von einem durchgängigen IT-Konzept für das Bewerbermanagement.

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Von
  • Angela Meyer

Obwohl die meisten größeren Firmen eine möglichst weit gehende IT-Unterstützung bei der Personalsuche für sinnvoll halten, hat bisher nur ein Teil von ihnen ein durchgängiges E-Recruiting-Konzept umgesetzt. Dies ist eine der in einer Pressemitteilung genannten Schlussfolgerungen aus der aktuellen Auflage der Studie Recruiting Trends, die das Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Frankfurt am Main und Bamberg sowie Monster Deutschland regelmäßig seit sechs Jahren durchführen. Grundlage seien eine Befragung unter den 1000 größten deutschen Unternehmen mit einer Rücklaufquote von 16,6 Prozent sowie zusätzliche Branchenbefragungen und tiefer gehende Fallstudien gewesen.

90 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Firmen rechneten im kommenden Jahr mit offenen Stellen. Fast ebenso viele Unternehmen veröffentlichten diese auf ihrer eigenen Website, während lediglich etwas mehr als zwei Drittel auch Internet-Stellenbörsen für die Personalsuche nutzten. In Printmedien schalteten nur noch gut ein Viertel der antwortenden Unternehmen Stellenanzeigen.

Die Studie bestätige den bereits im vergangenen Jahr festgestellten Trend, die Möglichkeiten des E-Recruiting zunehmend auch für die grenzüberschreitende Suche nach Fachkräften zu nutzen, heißt es in der Mitteilung weiter. Für ein Drittel der antwortenden Unternehmen sei die internationale Suche bereits wichtig und zwei Drittel erwarteten, dass dieser Trend weiter zunehmen wird.

Im weiteren Verlauf der Personalbeschaffung spielte der IT-Einsatz laut CHRIS und Monster bisher noch eine geringere Rolle: 90 Prozent der Unternehmen wünschten sich diesen zwar auch für die Vorauswahl und das Bewerbermanagement, aber lediglich gut die Hälfte setze dies auch um. Knapp die Hälfte der antwortenden größeren Unternehmen erwarte immer noch klassische Bewerbungsmappen in Papier. Dabei ist die elektronische Bewerbung über ein Webformular nicht nur für die Jobsucher kostengünstiger, sondern die direkte Übernahme der Bewerberdaten in eine firmeninterne Datenbank soll laut der Studie auch Unternehmen Zeit und Geld sparen. Zwei Drittel der Unternehmen hätten angegeben, dass sie durch IT-Einsatz, der unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Fachabteilungen und Personalwesen erleichtere, Stellen schneller besetzen konnten.

Weitgehende Zukunftsmusik scheinen bisher noch Online-Assessment-Center zu sein, die Eignungs- und Intelligenztests mit E-Assessment-Center verbinden. Zwar erwarteten immerhin die Hälfte der antwortenden Unternehmen, dass sich dadurch die Vorauswahl beschleunigen ließe und knapp vierzig Prozent seien davon ausgegangen, dass sich damit auch die Softskills der Bewerber erfassen und beurteilen lassen. Tatsächlich genutzt würde dieses Instrument bisher aber lediglich von vier Prozent der Firmen. (anm)