IFA

AMD zeigt Fusion-CPU mit integrierter DirectX-11-Grafik im Betrieb

Der Chiphersteller demonstriert auf der IFA eine auf der Bobcat-Architektur basierende "Accelerated Processing Unit" und nennt erstmalig die maximale Leistungsaufnahme.

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Von
  • Manfred Bertuch

Der Chip-Hersteller AMD demonstriert auf der IFA eine auf der Bobcat -Architektur basierender "Accelerated Processing Unit". Das noch voluminöse Demo-System aus dem Testlabor bekamen allerdings nur Geschäftskunden und Journalisten zu Gesicht, Fotos waren nicht erlaubt. Es war mit der "Zacate"-APU bestückt, die neben einer DirectX-11-GPU zwei CPU-Kerne beherbergt. Die maximale Leistungsaufnahme (TDP) gibt AMD mit 18 Watt an. Angaben zum Durchschnittswert etwa beim Surfen, machte AMD nicht. Auch zu Taktfrequenzen und der Leistungsfähigkeit des Grafikkerns wollte man sich noch nicht äußern.

Neben Office 2010 und der Preview-Version des Internet Explorers 9 mit Direct2D-Unterstützung zeigt AMD das Multiplayer-Rollenspiel Spiel "City of Heroes". Es lief im DirectX-9c-Modus auf einem Display mit 1366 × 768 Pixeln Auflösung laut AMD mit 25 Bildern/s, was für flüssige Bewegungsabläufe ausreicht.

Die Zacate-APU (links) enthält einen DirectX-11-Grafikkern und ist trotzdem deutlich kleiner als eine Mobile-Phenom-II-CPU.

(Bild: Manfred Bertuch)

Mit Zacate adressiert AMD kompakte Desktop-Systeme, Notebooks und Netbooks im 10-Zoll-Format. Neben Zacate hat AMD noch die leistungsschwächere Version "Ontario" mit einer TDP von 9 Watt im Programm, die entsprechend längere Laufzeiten im Mobilbetrieb ermöglicht. Intels Netbook-CPUs aus der Atom-Familie sind zwar noch stromsparender, erreichen als In-Order-CPUs aber nicht die Leistung der Bobcat-APUs. Diese arbeiten Out-of-Order, was bei CPUs seit dem Pentium-Pro Standard ist. AMDs Kunden entwickeln bereits mit Mustern von Zacate und Ontario und wollen erste Geräte im Frühjahr 2011 in den Handel bringen.

Zu sehen gab es außerdem Llano, der einen Grafikkern und vier CPU-Kerne auf einem Chip vereint und sich in einem noch frühen Entwicklungsstadium befindet.

Der Grafikkern in den APUs muss sich den Datenpfad zum Arbeitsspeicher mit den CPU-Kernen teilen, weshalb 3D-Spielen relativ schnell durch die geringe Speicherbandbreite limitiert sind. AMD behauptet, diesen Engpass durch einen verbesserten Speicher-Controller gemildert zu haben. Details dazu will man in etwa einem Monat veröffentlichen.

AMD betont aber weniger 3D-Grafikanwendungen sondern will den Grafikkern vor allem als Beschleuniger für allgemeine Anwendungen einsetzen (GPGPU). John Taylor (Director Fusion Marketing) weist darauf hin, dass der Datenaustausch zwischen den CPU-Kernen und der GPU etwa drei bis viermal schneller ablaufe, als bei Systemen mit diskreter GPU. Das macht APUs gut geeignet für die Auslagerung von parallelisierbaren Rechenaufgaben auf die SIMD-Rechenwerke der GPU. Dazu eignen sich Anwendungen die OpenCL, DirectCompute, Direct2D, DirectWrite, H.264, Flash 10.1 oder OpenGL einsetzen. Zu diesen gehören unter anderem auch rechenintensive Algorithmen die mittels "depth cameras" Gesten und Bewegungen zur Steuerung von Spielen und anderen Anwendungen erkennen. (chh)