AMDs Bobcat-Prozessor zum Einbauen
AMD bietet die ersten Kombichips aus CPU- und Grafikkern auch für den Embedded-Markt mit langer Verfügbarkeit an.
- Benjamin Benz
Unter dem Namen "G-Serie" bietet AMD Prozessoren mit den neuen Bobcat-Kernen auch für den Embedded-Markt an. Dort treten sie in die Fußstapfen der 2003 von National übernommenen Geode-Chips. An diese soll wohl auch das "G" erinnern, das aber nur in der Bestellnummer (OPN) auftaucht. Die eigentlichen Prozessornamen beginnen mit einem "T", die Single-Cores (Codename "Ontario") enden auf "R" und die Dual-Cores (Codename "Zacate") auf "N". Bis auf den T48N mit 1,4 GHz Taktfrequenz, den es nur als Embedded-Variante gibt, entsprechen sie ihren Desktop- und Notebook-Geschwistern. "Embedded" bedeutet in diesem Zusammenhang in erster Linie eine Verfügbarkeit von typischerweise fünf Jahren. Mit der Fertigung aller Bobcat-Chips hat AMD – in guter Geode-Tradition – TSMC beauftragt. Die Strukturgröße beträgt 40 Nanometer.
Als Accelerated Processing Units (APUs) bringen alle Fusion-Prozessoren auch einen integrierten Grafikkern mit. In den Chips mit 18 Watt TDP steckt der Radeon HD 6310 und in den 9-Watt-Typen der Radeon HD 6250. Beide verstehen im Prinzip sogar DirectX11-Befehle, dürften in der Praxis dafür aber zu langsam sein. Der Radeon HD 6310 taktet mit 500 MHz, sein kleiner Bruder nur mit 280 MHz. Letzterer unterstützt auch per DisplayPort nur Auflösungen bis 1920 × 1200 Punkte, der Radeon-HD-6310 indes bis zu 2560×1600 Punkte. Via HDMI und DVI ist für beide bei 1920 × 1200 Schluss, auch wenn AMD teils sogar nur von Full-HD-Auflösung spricht.
Kleine Unterschiede gibt es auch bei den Chipsätzen, so kommuniziert der für Mobilgeräte gedachte A50M nur mit vier PCIe-Lanes der ersten Generation mit der CPU, während der A50E mit doppelter Geschwindikeit (PCIe 2.0) angebunden ist.
AMD verkündet stolz, bereits namhafte Partner aus dem Embedded-Umfeld im Boot zu haben. So wollen unter anderem Kontron, iEi, Congatec und Fujitsu die neuen Prozessoren verbauen. Mögliche Einsatzgebiete sind Settop-Boxen, Thin-Clients, Spielautomaten, PoS-Terminals und Werbetafeln (digital Signage).
Eines der ersten Komplettsysteme dürfte der fit-PC3 der Firma Compulab sein. Bereits die zweite Generation des winzigen Komplettrechners (noch mit Atom-Prozessor) machte im c't-Test eine gute Figur.
AMD-Embedded-Prozessoren "G-Serie“ | |||||
Name | Kerne | Taktfrequenz | Grafikkern | TDP | entspricht |
T48N | 2 | 1,4 GHz | Radeon HD 6310 | 18 Watt | -- |
T56N | 2 | 1,2 GHz | Radeon HD 6310 | 18 Watt | E-350 |
T40N | 2 | 1,0 GHz | Radeon HD 6250 | 9 Watt | C-50 |
T52R | 1 | 1,5 GHz | Radeon HD 6310 | 18 Watt | E-240 |
T44R | 1 | 1,2 GHz | Radeon HD 6250 | 9 Watt | C-30 |
(bbe)