AMDs sparsame Mobilprozessoren Kabini und Temash legen los

AMD gibt den Nachfolgern seiner C- und E-Serie-Prozessoren bis zu vier CPU-Kerne und eine integrierte GPU auf GCN-Basis mit auf den Weg. Trotz höherer CPU- und GPU-Leistung verbrauchen sie weniger Energie.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 156 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian MĂĽssig

AMDs kleiner Temash-SoC

Bereits seit geraumer Zeit sind erste Notebooks mit AMDs Kabini- und Temash-Prozessoren im Handel, doch erst heute fällt der offizielle Startschuss. Die Neulinge sind die Nachfolger der Brazos-Prozessoren, die seit 2010 nahezu unverändert verkauft werden.

Augenscheinlichstes Merkmal ist eine Verschiebung bei der Namensgebung: Wie bei den Vorgängern gibt es E1- und E2-Modelle, doch während diese bislang die leistungsstärkeren Varianten kennzeichneten, so tragen nun die schwächeren diese Namen. Die C- und Z-Bezeichnungen lässt AMD ganz fallen, dafür kommen am oberen Ende A4- und A6-Typen hinzu – so hießen bislang nur deutlich potenteren Prozessoren mit Llano- oder Trinity-Innenleben.

AMDs Kabini- und Temash-Prozessoren fĂĽr Notebooks und Tablets
Modell CPU-Takt1 L2-Cache Kerne GPU Shader GPU-Takt1 TDP
Kabini
A6-5200 2,0 GHz 2 MByte 4 HD 8400 128 600 MHz 25 W
A4-5000 1,5 GHz 2 MByte 4 HD 8330 128 500 MHz 15 W
E2-3000 1,65 GHz 1 MByte 2 HD 8280 128 450 MHz 15 W
E1-2500 1,4 GHz 1 MByte 2 HD 8240 128 400 MHz 15 W
E1-2100 1,0 GHz 1 MByte 2 HD 8210 128 300 MHz 9 W
Temash
A6-1450 1,0 GHz (1,4 GHz) 2 MByte 4 HD 8250 128 300 MHz (400 MHz) 8 W
A4-1250 1,0 GHz 1 MByte 2 HD 8210 128 300 MHz 8 W
A4-1200 1,0 GHz 1 MByte 2 HD 8180 128 225 MHz 3,9 W
1 nominell / maximal (Turbo Core)

Die Verschiebung des Namensschemas ist nicht bloß Politik, sondern wird von der Performance untermauert. Kabini und Temash haben überarbeitete x86-Kerne, die unter dem Namen Jaguar entwickelt wurden. Solche Kerne stecken auch in den kommenden Konsolen Playstation 4 und Xbox One. Sie haben eine höhere Pro-Takt-Leistung, doch in rechenintensiven Szenarien hilft vor allem, dass es nun vier statt bislang zwei Kerne gibt. Damit umgekehrt die für Reaktionszeiten auf Eingaben wichtige Single-Thread-Performance nicht allzu sehr leidet, greifen alle Kerne auf einen gemeinsamen L2-Cache zu: Benötigt ein dominanter Thread viel Ressourcen, so kann sich der zugehörige Kern überproportional viel Cache sichern.

In Kabini und Temash packt AMD eine moderne Grafikeinheit aus der neuen Sea-Islands-Serie mitsamt überarbeiteter GCN-Architektur (Graphics Core Next). Die Zahl der Shader-Rechenkerne belässt AMD durchgängig bei 128 Stück und passt die 3D-Leistung über alle neuen Kombiprozessoren hinweg lediglich über die Taktfrequenz an. Entsprechend verändern sich auch die GPU-Bezeichnungen von Radeon HD 8180 bis zur Radeon HD 8400; letztere ist theoretisch zirka zweieinhalb Mal so schnell.

Im Vergleich mit den Vorgängern C-60 oder E2-1800, die allesamt eine GPU mit 80 Shader-Einheiten haben, zeigt sich, dass es AMD nicht nur um die schnöde Erhöhung der Leistung ging, sondern vor allem um eine höhere Effizienz. So ist der A6-1450 beim Spielen ungefähr so schnell wie der E2-1800, schluckt aber maximal 8 statt 18 Watt. Umgekehrt genehmigt sich der ältere C-60 mit 9 Watt ähnlich viel, bietet aber nur die halbe 3D-Performance. In CPU-lastigen Benchmarks sieht das Verhältnis ähnlich aus.

Eine ausfĂĽhrliche Besprechung von Kabini und Temash mit detaillierten Benchmarks und Messungen der Leistungsaufnahme bringt die kommende c't 13/13, die ab dem 3. Juni am Kiosk liegen wird. (mue)