MWC

ARM-Prozessoren: Dual- schlägt Quad-Core

Kurz vor dem Mobile World Congress hat Texas Instruments erste und vor allem vielversprechende Performance-Werte des OMAP5 gezeigt.

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Von
  • Benjamin Benz

Wenige Tage vor Beginn des Mobile World Congress in Barcelona hat der Chip-Hersteller Texas Instruments (TI) die Katze alias OMAP5 aus dem Sack gelassen. In einem Video düpieren die beiden Cortex-A15-Kerne des OMAP5 einen nicht näher bezeichneten Quad-Core. Da derzeit aber Nvidias Tegra 3 der einzige ARM-Quad-Core ist, der bereits in Seriengeräten steckt, liegt nahe, in welche Richtung TI stänkert. Der OMAP5 absolviert den EEMBC BrowsingBench – bei dem es darum geht, möglichst schnell eine Reihe von Webseiten zu laden und zu rendern – in 95 Sekunden, während der "Quad-Core" 210 Sekunden braucht. Erstaunlicherweise reicht dem OMAP5 dabei eine Taktfrequenz von 800 MHz. Sein Rivale läuft mit 1,3 GHz. In Seriengeräten soll der OMAP5 übrigens bis zu 2,5 GHz erreichen.

Auch wenn die von TI veröffentlichten Benchmark-Werte vielverheißend klingen, so schmeichelt der gewählte Benchmark dem Debütanten: Laut ARM liefert ein Cortex-A15 rund doppelt so viel Performance pro Watt und Taktzyklus wie sein Vorgänger. Anders ausgedrückt: Die beiden A15-Kerne glänzen vor allem dann, wenn hohe Single-Thread-Performance gefragt ist, vier Kerne indes bei gut parallelisierter Software. Letzteres dürfte hier aber genau nicht der Fall sein. Dass die beiden Prüflinge im Hintergrund noch eine MP3-Datei abspielen und ein Video herunterladen, beeinflusst die CPU-Last kaum – sofern die Software die Hardware-Beschleuniger geschickt nutzt. Möglicherweise hat TI diese Randbedingungen auch sehr bewusst konstruiert, um die eigene CPU gut aussehen zu lassen.

Auch wenn man für einen fairen Vergleich zwischen den Topmodellen von Nvidia und Texas Instruments mehr und differenziertere Benchmarks braucht, eines steht fest: Das Rennen um den schnellsten Mobilprozessor ist derzeit spannend wie nie, zumal Samsung mit dem Exynos 5 auch noch ein Cortex-A15-Pferd im Stall hat und Qualcomm in Barcelona den Snapdragon S4 mit bis zu vier Krait-Kernen vorführen dürfte. Zu einer Dual-Core-Version von Letzterem sind ebenfalls schon erste Benchmarkwerte durchgesickert. Laut US-Medienberichten sollen zwei Krait-Kerne zumindest schneller rechnen als zwei Cortex-A9-Kerne. Wie sie sich im Vergleich zu Cortex-A15-Kernen schlagen, ist noch offen. (bbe)