Adobe überträgt eBook-Daten verschlüsselt

Mit der aktualisierten Version des eBook-Readers "Digital Editions" werden Daten per HTTPS verschlüsselt an Adobe gesendet. Angeblich handelt es sich nur um Informationen zum gerade geöffneten Buch, falls dieses kopiergeschützt ist.

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Von
  • Christian Kirsch

Vor wenigen Wochen war bekanntgeworden, dass Adobes eBook-Reader "Digital Editions" zahlreiche Informationen unverschlüsselt an die Server des Unternehmens überträgt. Jetzt hat das Unternehmen das Programm aktualisiert und sendet die Daten nur noch per HTTPS. In seinen Datenschutzrichtlinien nennt Adobe lediglich solche Informationen, die sich auf das zurzeit gelesene Buch beziehen, wenn dieses über einen Kopierschutz verfügt.

Dazu gehören etwa die IP-Adresse, die Lesedauer und der bereits gelesene Umfang des Buches. All dies sei nötig, um Piraterie zu verhindern und Bezahlmodelle nach Region, Zeit oder Umfang zu ermöglichen.

Die Vorgängerversion der Digital Editions übertrug auch Daten nicht kopiergeschützter Bücher unverschlüsselt an Adobe.

Die vorherige Version des Readers übertrug nach Erkenntnissen von heise online darüber hinaus jedoch auch Daten zu Büchern, die keinem Kopierschutz unterliegen, etwa aus dem Projekt Gutenberg. Dazu gehörte auch der Zeitpunkt, zu dem der Anwender eine bestimmte Seite öffnete. Adobe hat sich zu dieser Datensammelei bislang nicht geäußert.

Nate Hoffelder, dessen Blog Digital Reader erstmals über die unverschlüsselte Datenübertragung berichtet hatte, kritisiert in einem aktuellen Beitrag, die Überwachung habe für Leser keinerlei Nutzen – Adobe würde nicht einmal die letzte Leseposition über mehrere Geräte hinweg synchronisieren. Seinen Erkenntnissen zufolge werden beim Öffnen nicht kopiergeschützter Werke jetzt keine Daten übertragen. Wegen der Verschlüsselung lässt sich jedoch nicht erkennen, was der eBook-Reader wirklich versendet. (ck)