Ärger in der grünen Siedlung

Die Ökostadt Masdar-City in den Vereinigten Arabischen Emiraten muss sich neu erfinden – der Masterplan wurde teilweise zusammengestrichen.

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Von
  • Jan Oliver Löfken

Abu Dhabi rudert zurück. Nahe der gleichnamigen Hauptstadt des Emirates sollte bis zum Jahr 2016 die Öko-Gemeinde Masdar-City entstehen, die bis zu 50.000 Einwohner komplett klimaneutral mit selbst erzeugter Energie versorgen wollte. Von diesem Ziel verabschiedeten sich nun die Masdar-Planer, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Nach monatelanger Beratung korrigierten sie den Masterplan. So wird die Retortenstadt doch auf eine externe Energieversorgung angewiesen sein und nicht vor 2020 fertiggestellt werden. Wahrscheinlich sei ein Abschluss des Projekts sogar erst 2025 zu erreichen.

"Seit Beginn der Bauphase wollen wir kontinuierlich lernen, anpassen und unsere Vision für Masdar-City weiterentwickeln", erklärt Sultan Al Jaber, Direktor der Planung- und Investitionsgesellschaft Masdar. Der Schlüssel zum Erfolg liege darin, flexibel zu sein und sich "an die Entwicklungen von Markt und Technologie anzupassen". Genau diese Flexibilität fordert nun erste Opfer: So wird Masdar-City seinen Energiebedarf nicht mehr allein aus stadteigenen Solarkraftwerken decken können. Stromleitungen von außerhalb – beispielsweise von Geothermie-Kraftwerken – sollen die Stadt versorgen helfen.

Für die Klimatisierung der Gebäude in der über Wochen etwa 50 Grad heißen Region könnten sonnenbetriebene Kühlstationen genutzt werden. Bisher lag der Fokus mehr auf schattenspendender Architektur und einem Betrieb herkömmlicher Klimaanlagen mit regenerativ erzeugtem Strom. Allerdings bestehe weiterhin der Anspruch, die Energie ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen. Die Vision als Ganzes bleibe erhalten, versichert Al Jaber.

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(bsc)