Android 4.2 warnt vor bösen Apps und teuren SMS

Die neue Version bringt zwei sinnvolle Schutzfunktionen mit, die Google bislang nicht an die große Glocke gehängt hat. Unter anderem ist jetzt ein Virenschutz an Bord, der vor der Installation bekannter Schädlinge warnen soll.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Die kommende Android-Version 4.2, die immer noch Jelly Bean heißt, bringt neben Multiuser-Fähigkeiten und einer Panorama-Kamera auch interessante Sicherheitsfunktionen mit, die Google bislang noch nicht an die große Glocke gehängt hat. Im Gespräch mit Computerworld erklärte der Vizepräsident von Googles Android-Entwicklungssparte, Hiroshi Lockheimer, zwei davon: einen Reputationsdienst für Apps und einen Schutz vor der Abzocke durch teure Premium-SMS.

Über "Apps verifizieren" schaltet man die Schädlingsbremse ein.

Version 4.2 enthält quasi einen Cloud-Virenscanner, der auf Wunsch vor bekanntermaßen bösartigen Dateien warnt. Ist die Option "Apps verifizieren" aktiv, fragt Android vor der Installation von Apps, die nicht aus dem hauseigenen Play-Store stammen (Sideloading), zunächst einen Google-Server um seine Meinung. Stuft er die Datei als Malware ein, wird die Installation blockiert. Zudem soll es noch einen Zwischenschritt für Apps geben, die sich nur geringfügig verdächtig verhalten. Dann bekommt der Nutzer die Wahl, die Installation trotzdem durchzuziehen.

Die Informationen über die Absichten der Apps erhebt Google vor allem durch die Infrastruktur seines Play-Stores: Alle Apps, die in den offiziellen Downloadkatalog aufgenommen werden, führt Google zunächst auf seinem Antimalware-Bouncer aus, um bösartige Apps rauszufischen. Dadurch hat das Unternehmen bereits eine Datenbank mit über 700.000 Apps. Zudem scannt Google auch .apk-Installationdateien, die frei über das Internet verteilt werden, sagte Lockheimer dem Magazin.

Darüber hinaus soll Android 4.2 vor dem Verschicken kostspieliger Premium-SMS an Sonderrufnummern warnen. Premium-SMS sind derzeit das ertragreichste Betrugsmodell für Malware-Apps. Während die Ausmaße dieses Problems hierzulande derzeit noch überschaubar sind, hat es sich in anderen Ländern Berichten zufolge zu einer regelrechten Plage entwickelt. So soll etwa ein französischer Hacker auf diese Weise 17.000 Personen um insgesamt 500.000 Euro erleichtert haben. (rei)