Angehender NSA-Chef setzt auf den Ausbau der Cybersicherheit
Michael Rogers, der designierte Nachfolger von Keith Alexander an der NSA-Spitze hat sich in den vergangenen Jahren im Bereich Cyberwarfare für die USA verdient gemacht. Er verspricht nun mehr Security-Trainings und den Aufbau spezialisierter Teams.
Der Anwärter auf den Chefposten beim US-Geheimdienst NSA, Michael Rogers, hat eine größere Offenheit der Spionagebehörde versprochen. Sein Ziel sei es, der Bevölkerung so gut wie möglich die Arbeit und Ziele der NSA zu erklären, sagte der Vizeadmiral am Dienstag bei einer Anhörung im Verteidigungsausschuss des Senats.
Er wolle einen Dialog mit den Bürgern und ihren politischen Vertretern aufbauen, der sie darüber beruhige, "was wir tun und warum wir es tun". Er bezeichnete dies als erhebliche Herausforderung für Mitarbeiter in der Geheimdienst-Gemeinschaft. Rogers war Ende Januar von US-Präsident Barack Obama für den Posten nominiert worden und muss noch vom Senat bestätigt werden. Er würde Nachfolger von Keith Alexander, der demnächst in den Ruhestand geht.
Besondere Befähigung für das Cyber Command
Der 53-Jährige soll auch das Cyber Command anführen, also das Spezialkommando der US-Streitkräfte für digitale Kriegsführung. Laut seiner eigenen Aussage ist Rogers bereits seit 12 Jahren im Bereich Cybersecurity für die USA tätig. Er hob besonders die letzten zweieinhalb Jahre in seiner Arbeit hervor, die ihn für seinen neuen Posten befähigen würden.
Seine Verpflichtungen als Commander of Fleet Cyber und der Tenth Fleet hätten ihn gut auf die "Herausforderungen vorbereitet" die der neue Kampfschauplatz Cyberspace biete. Bei dieser Arbeit sei ihm "die Bedeutung von Kryptologie für die Cybersicherheit" besonders bewusst geworden. Um die Sicherheit der Systeme zu verbessern, müsse man auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit der NSA mit der Industrie und Verbündeten setzen.
Die Herausforderung läge nun in der Absicherung kritischer Infrastrukturen und der nationalen Informationssysteme. Bisher seien die USA und die Armee noch nicht gut genug aufgestellt, um den im Cyberspace lauernden Bedrohungen zu begegnen. So würden die Systeme vor allem in der Verteidigung Schwächen zeigen, was auch an fehlenden Fortbildungen und Trainings bei der Armee liege. Teils seien sich Verantwortliche auch nicht der im Netz lauernden Gefahren bewusst.
Sicherheitslücken im Interesse der USA
Auf die Frage, in welcher Weise USCYBERCOM mit Sicherheitslücken zu verfahren hätte, machte Rogers klar, dass Full Disclosure nicht zielführend sei. Im Vordergrund aller Operationen stünden die Interessen und die Verteidigung der USA. Insgesamt sollen rund 6100 speziell trainierte Personen in 133 Teams zukünftig den Cyber Mission Forces angehören. (mit Material der dpa) / (kbe)