Asus zeigt Ultrabook mit zwei Full-HD-Displays
Asus baut in sein "Taichi" gleich zwei Displays ein: eines wie bei Notebooks ĂĽblich innen und ein zweites mit Touch an der DeckelauĂźenseite.
Dass mit Windows 8 jede Menge Geräte mit Touchscreen kommen werden, gilt als ausgemacht, doch Asus zeigt mit seinem heute auf der Computex vorgestellten Taichi eine besonders pfiffige Art, einen Touchscreen mit einem herkömmlichen Notebook zu vereinen: indem einfach zwei Displays eingebaut werden. Aufgeklappt sieht es wie ein Ultrabook der Zenbook-Serie aus, samt matter Paneloberfläche. Das Zweitdisplay sitzt hinter einer (spiegelnden) Glasscheibe auf der Deckelaußenseite und lässt sich per Finger bedienen.
Dadurch ergeben sich gleich mehrere Nutzungsszenarien jenseits der klassischen Notebook-Nutzung: Bei zugeklapptem Deckel ist das Taichi ein großes Windows-Tablet – mit einem vergleichsweise hohen Gewicht im Ultrabook-Bereich, aber dafür mit voller Core-i-Power. Klappt man den Deckel weniger als 90 Grad auf, fungiert der Rumpf als Tablet-Ständer – ideal etwa zum Filmgucken im Flugzeug oder Zug. Bei 90 Grad Öffnungswinkel können eine Person außen und eine zweite Person innen auf separate Inhalte blicken: Firmenvertreter können auf die Weise Präsentationen fahren, ohne dass sich die Zuhörer um einen Notebook-Bildschirm drängen; auch sind Duell-Situationen in Spielen sind denkbar. Beide Panels werden in Super-IPS+-Technik gefertigt; die Blickwinkelabhängigkeit sollte also sehr gering sein.
Asus-Notebooks mit Touchscreens (6 Bilder)
Asus Taichi
Während beide Displays unabhängig voneinander Inhalte annehmen, ist unklar, ob beide auch getrennte Beleuchtungen haben oder ob eine zentrale Leuchteinheit, etwa eine vollflächige weiße OLED, dazwischen sitzt. Da die Hintergrundbeleuchtungen der Displays die größten Energieverbraucher in Notebooks sind, wäre letzteres für lange Akkulaufzeiten wünschenswert – und Asus könnte bei klassischer Notebook-Nutzung sogar außen ein animiertes Firmenlogo anzeigen, ohne dass die Laufzeit sinkt. Der Deckel der hinter Acrylglas ausgestellten Protototypen war jedenfalls ausgesprochen dünn – da hilft auch, dass die Glasscheibe des Touchscreen gleichzeitig für eine hohe Verwindungssteifigkeit sorgt. Preise und Verfügbarkeiten hat Asus noch nicht genannt, doch das Taichi-Konzept soll es wie die Ultrabooks der Zenbook-Serie sowohl mit 11,6- als auch 13,3-Zoll-IPS-Bildschirmen geben.
Auch bei Notebooks mit nur einem Bildschirm wird Asus künftig Touchscreens einbauen. Sowohl die Ultrabooks der Serie Transformer Book als auch das Tablet 810 verfolgen den Ansatz, den Asus mit den Android-betriebenen Transformer-Pads bereits heute verkauft: Prozessor, RAM, Festspeicher und Akku sitzen hinter dem Display; die Displayeinheit lässt sich also ohne den ansteckbaren Tastatur-Rumpf betreiben. Das Transformer Book soll es mit 11,6-, 13,3 und 14-Zoll-IPS-Bildschirm geben; in allen drei Modellen werden Core-i-Prozessoren der dritten Generation arbeiten.
Das Tablet 810 hat dagegen immer ein 11,6-Zoll-IPS-Display und einen nicht näher spezifizierten "Next Generation Intel Atom", 2 GByte Arbeitsspeicher und 64 GByte eMMC-Speicher. Letztere Angaben lassen auf ein SoC der für die zweite Jahreshälfte angekündigten Clover-Trail-Generation schließen. Asus selbst nennt weder für das Tablet 810 noch die Transformer-Books Termine oder Preise. (mue)