Auch in NRW: Am 4. Advent muss bei Amazon die Arbeit ruhen

In den nordrhein-westfälischen Logistikzentren des Online-Händlers darf am vierten Adventssonntag nicht gearbeitet werden. Die Gewerkschaft Verdi war damit auch in der zweiten Instanz erfolgreich.

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Auch in NRW: Am 4. Advent muss beim Amazon die Arbeit ruhen

In Amazons Logitikzentren in NRW und Sachsen muss am Adventssonntag die Arbeit ruhen.

(Bild: dpa)

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Internethändler Amazon muss die Arbeit in seinen nordrhein-westfälischen Logistzentren in Rheinberg und Werne am vierten Advent ruhen lassen. Das Oberverwaltungsgericht für NRW folgte mit der Entscheidung vom Freitag einer Klage der Gewerkschaft Verdi gegen die eigentlich geplante Sonntagsarbeit. Der Beschluss ist nicht anfechtbar.

Die zuständigen Bezirksregierungen hatten Amazon bereits eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Dagegen hatte Verdi geklagt und sich bereits erstinstanzlich durchgesetzt. Amazon hatte auf den Wunsch seiner Kunden nach kürzesten Lieferzeiten verwiesen – diese zu befriedigen sei das “Geschäftsmodell”.

Doch ein solches Modell trage dem Schutz der Sonn- und Feiertage nicht die gebotene Rechnung, rügten die Richter am OVG. Die Lieferzusagen innerhalb kürzester Fristen würden "erkennbar ohne Rücksicht auf den Sonn- und Feiertagsschutz" gegeben. Doch der müsse den so erzeugten Engpässen in der Bewältigung des Auftragsvolumens nicht weichen, betonte das Gericht.

Am vergangenen Freitag hatte bereits das sächsische Oberverwaltungsgericht die Sonntagsarbeit bei Amazon in Leipzig am dritten und vierten Advent untersagt. Auch hier hatte Verdi gegen eine vorliegende Genehmigung der Behörden geklagt. Nachdem das Verwaltungsgericht Chemnitz die Genehmigung der Landesdirektion Sachsen noch bestätigt hatte, konnte sich die Gewerkschaft in der zweiten Instanz durchsetzen.

Verdi versucht, bei dem US-Riesen in Deutschland eine Entlohnung auf dem Niveau des Tarifvertrags für den Versandhandel zu erzwingen. Amazon lehnt das ab und richtet sich beim Lohn nach der Logistikbranche. Gemessen daran liege die Bezahlung bei Amazon am oberen Ende des Branchenüblichen, hält der US-Konzern dagegen. Verdi will Amazon mit eine Nadelstichtaktik zermürben und hat zu Streiks aufgerufen. (Mit Material der dpa) / (vbr)