AusweisApp zum neuen Personalausweis ausgeliefert
Die AusweisApp ist die kostenlose Software, mit der Bürger auf ihren neuen elektronischen Personalausweis zugreifen und die eID-Funktion zur Authentisierung im Internet nutzen können.
Laut Openlimit hat das Unternehmen die AusweisApp 1.0 zeitgerecht an das Bundesinnenministerium (BMI) ausgeliefert. Zum Start der Beantragung des neuen Personalausweises könnte damit die Software bereitstehen. Doch die offizielle Download-Adresse www.ausweisapp.bund.de ist zwar mittlerweile ebenfalls online, verweist aber darauf, dass die Anwendung am 9. November, wenn die ersten Antragsteller ihren neuen Ausweis in Empfang nehmen würden, zum Download verfügbar sein werde. In den Einwohnermeldeämtern der Republik bekommen Antragsteller am heutigen 1. November allerdings die Auskunft, dass die Lieferung des neuen Ausweises zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen werde.
Die AusweisApp ist die kostenlose Software, mit der Bürger auf ihren neuen elektronischen Personalausweis zugreifen und die eID-Funktion zur Authentisierung im Internet nutzen können. Sie unterstützt Windows, Linux (Ubuntu) und Mac OS X in den jeweils aktuellen Versionen. Die Entwicklung und der Support für diese Software wird für drei Jahre vom Bundesinnenministerium finanziert. Danach, so hoffen alle Beteiligten, hat sich der Markt für eID-Services in Deutschland so weit entwickelt, dass Anbieter mit eigener kommerzieller Zugangssoftware die Versorgung übernehmen werden. Den Zuschlag für die Softwareentwicklung ging im November 2009 an die Firma Siemens IT Solutions and Services, die wiederum Openlimit als Generalunternehmer beauftragte.
Ursprünglich sollte die AusweisApp "Bürgerclient" heißen. Dieser Name wurde nach einem Vorschlag der Design-Spezialisten vom Hasso Plattner Institut Potsdam geändert, die im Auftrag des BMI ein Gutachten zur Akzeptanz und Nutzung des Ausweises erstellten.
Mit der AusweisApp beginnt laut Openlimit das eID-Zeitalter in Deutschland. "Das neue Personalausweisgesetz tritt mit dem heutigen Tag in Kraft. Mit dem neuen Dokument kann sich jeder deutsche Staatsangehörige auch im Internet zweifelsfrei ausweisen und Online-Transaktionen sicher authentisieren", kommentiert Marc Gurov, Geschäftsführer von Openlimit. Neben der AusweisApp liefert das Softwarehaus auch einen eID-Server aus, den Web-Anbieter einbinden müssen, wenn sie ID-Daten vom neuen Personalausweis abfragen. Dieser Teil der Software ist nicht kostenlos und soll über sogenannte eID-Hoster als Software-Service verkauft werden. Ein so gehosteter eID-Server kostet 2750 Euro im Monat bei einer Einrichtungsgebühr von 7500 Euro, wie es beim ersten Anbieter ]init[ (PDF-Datei) heißt. Auch hier geht man beim Bundesinnenministerium davon aus, dass sich ein Markt entwickeln wird und daher die Preisfindung noch nicht abgeschlossen ist.
Siehe zum neuen Personalausweis den Schwerpunkt in c't 23/10:
- Der Internet-Ausweis, Personalausweis mit elektronischer ID und Signatur, S. 132
- Digitale Identität, Anwendungszenarien für den elektronischen Personalausweis, S. 138
- Alles auf eine Karte, Der neue Personalausweis in der Praxis, S. 142
- AuĂźerdem berichten wir im c't-Blog "ePerso-Alltag" ĂĽber unsere Erfahrungen bei Beantragung und kĂĽnftig auch beim Einsatz des neuen elektronischen Personalausweises
(jk)