Behörden in Rheinland-Pfalz setzen auf den neuen Personalausweis
In Rheinland-Pfalz soll die eID-Funktion des neuen Personalausweises "fast flächendeckend" Behördengänge sparen.
Das Bundesland Rheinland-Pfalz hat nach einer Mitteilung des Bundesinnenministeriums die Einsatzmöglichkeiten des elektronischen Personalausweises für seine Bürger deutlich ausgeweitet. "Fast flächendeckend" soll der Ausweis bei sieben Anträgen so eingesetzt werden können, dass ein Behördengang überflüssig wird.
Wer in Rheinland-Pfalz ein Führungszeugnis, eine Meldebescheinigung, oder eine Bescheinigung der Aufenthaltsgenehmigung braucht, kann den jeweiligen Antrag mit der elektronischen ID-Funktion des Personalausweises abschicken. Auch die Auskunft aus dem Gewerbezentralregister, die Beantragung einer Übermittlungssperre der Meldedaten und die Anträge auf Ausstellung einer Geburts-, Heirats-, Lebenspartnerschafts- und Sterbeurkunde können elektronisch erfolgen. Schließlich steht der digitale Weg für die Anmeldung zur Heirat beim Standesamt offen, nur die Eheschließung selbst muss analog vollzogen werden.
Auf dem unlängst abgehaltenen IT-Gipfel der Bundesregierung wurde eine Fraunhofer ISI-Studie zur künftigen Nutzung von intelligenten Netzen vorgestellt. Nach Angaben der Forscher könnte die Einrichtung neuer Dienste auf Basis der e-ID-Funktion des Ausweises Wachstumsimpulse in Höhe von 1,1 Milliarden Euro auslösen. In dieser Hinsicht sei die eID-Funktion ein echter Wachstumsmotor im Behördenbereich, heißt es in der Studie. Demgegenüber liegt die Nummer zwei der Prognose, die Einrichtung neuer Dienste auf Basis von Open Data, mit 300 Millionen Euro deutlich hinter der eID-Funktion. Voraussetzung für die Realisierung dieser Wachstumsimpulse ist nach Angaben der Forscher eine deutliche Verbesserung im Back-Office-Bereich der Behörden, wo es derzeit noch viel zu viele Einzelprozesse geben soll. (ad)