Bericht: Microsoft-Investoren machen Stimmung gegen Gates

Drei Anleger werben im Verwaltungsrat für eine Ablösung des Microsoft-Gründers, der dem Kontrollgremium vorsitzt. Sie sorgen sich um den Spielraum für den Nachfolger von Steve Ballmer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 54 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Bill Gates bekommt Gegenwind von Investoren. Drei Anleger werben im Verwaltungsrat für eine Ablösung des Microsoft-Gründers, der seit seinem Rücktritt als CEO dem Kontrollgremium vorsitzt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Gates solle als Verwaltungsratschef zurücktreten, fordern die drei ungenannten Anleger, die zusammen mehr als 5 Prozent des Unternehmens halten sollen.

Die Anleger machen sich dem Bericht zufolge Sorgen, dass ein neuer CEO mit Gates als Oberaufseher die nötigen strategischen Entscheidungen nicht frei treffen könnte. Zudem hieß es, dass Gates' Macht im Konzern in keinem Verhältnis zu seinem schwindenden Anteil am Unternehmen stehe. Der Konzerngründer hält dem Bericht zufolge noch etwa 4,5 Prozent der Microsoft-Aktien. Gates verkauft jedes Jahr ein Aktienpaket nach einem festgelegten Plan, demzufolge er 2018 keine Anteile an Microsoft mehr besitzen wird.

Noch heißt der CEO Steve Ballmer. Doch der langjährige Weggefährte von Bill Gates wird sein Amt binnen eines Jahres niederlegen – nicht ganz so freiwillig, wie das Unternehmen glauben machen möchte. Der Verwaltungsrat war offenbar der Ansicht, dass der von Ballmer angestoßene Umbau des Software-Riesen zu einem Diensteanbieter und Gerätehersteller besser von einer frischen Führungskraft gemanagt wird, die noch gesucht wird.

Offenbar sind nun einzelne Anleger der Ansicht, dass das auch für die Verwaltungsratsspitze gilt. Zudem gibt es offenbar Stimmen, dass der neue CEO nicht auf den von Ballmer eingeschlagenen Weg verpflichtet werden sollte. Ob sich Mitglieder des Aufsichtsgremiums der kleinen Anlegerrevolte anschließen wollen, ist nicht bekannt. Microsoft wollte sich dazu gegenüber Reuters nicht äußern. (vbr)