Bericht: Outsourcing-Markt in Europa sackt um 20 Prozent ab
Nach Angaben der Information Service Group betrug der Wert von Outsourcing-Verträgen in der Region EMEA im ersten Quartal 2013 rund 1,5 Milliarden Euro und damit gut 20 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Sowohl die Zahl als auch die Vertragswerte im Outsourcing-Markt in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) sind weiter rückläufig, wie die Information Service Group (ISG) mitteilt. Der vom Unternehmen regelmäßig erhobene ISG Outsourcing Index (vormals TPI Index) weist für das erste Quartal 2013 einen jährlichen Vertragswert (Annual Contract Value: ACV) von nur 1,5 Milliarden Euro aus – das entspricht gegenüber der Vorjahresperiode einem Rückgang von 20 Prozent. Verglichen mit dem Schlussquartal 2012 sackt der Index sogar um 30 Prozent ab. ISG berücksichtigt allerdings nur Outsourcing-Vereinbarungen mit einem ACV von mindestens 4 Millionen Euro. Auf Deutschland, den zweitgrößten Markt in Europa, entfielen vom gesamten ACV-Volumen nur 220 Millionen Euro.
Der starke Abschwung ist nach Aussage von ISG zum Einen die Folge der rückläufigen Vertragsabschlüsse: In den ersten drei Monaten des Jahres wurden in der Region EMEA insgesamt nur 105 Verträge abgeschlossen – 15 Prozent weniger als zum Auftakt des Vorjahres. Deutlich stärker noch kommt aber zum Tragen, dass der ACV bei Outsourcing-Neuverträgen im Quartalsvergleich um 50 Prozent geschrumpft ist. So entfällt allein die Hälfte des ACV-Volumens auf Outsourcing-Verträge, die erneuert, umstrukturiert oder neu verhandelt wurden. Im Bereich IT-Outsourcing (ITO) sackte der ACV in der Folge auf rund 1,1 Milliarden Euro ab, für Business Process Outsourcing (BPO) registrierte ISG ein Volumen von circa 390 Millionen Euro. "Auch wenn die enttäuschenden ITO-Ergebnisse kein rein europäisches Phänomen darstellen, repräsentiert die Gesamtzahl von 66 Verträgen, die in EMEA vergeben wurden, eine extrem schwache Outsourcing-Aktivität auf diesem Sektor", kommentiert John Keppel, Präsident ISG Nordeuropa. "Der ACV im Bereich BPO war ebenfalls gedämpft, allerdings waren hier die Vertragsaktivitäten sehr lebhaft." (map)