Bericht: Software-Fehler für GLONASS-Satelliten-Verlust verantwortlich

Die Trägerrakete Proton-M, die am Sonntag vom kasachischen Kosmodrom Baikonur aus gestartet war, kam laut der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti mehrere Grad von ihrer vorgegebenen Route ab. Als Folge konnte die Nutzlast-Stufe die geplante Umlaufbahn nicht erreichen, sondern stürzte mit drei Navigationssatelliten an Bord in den Pazifik.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 113 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Totalverlust dreier Satelliten für das russische Navigationssystem GLONASS (Globalnaya Navigatsionnaya Sputnikovaya Sistema) ist offenbar auf einen Software-Fehler zurückzuführen. Dies meldet zumindest die Nachrichtenagentur RIA Novosti am Montag unter Berufung auf einen "informierten Sprecher der russischen Raketen- und Raumfahrtindustrie". Danach kam die Trägerrakete Proton-M, die am Sonntag vom kasachischen Kosmodrom Baikonur aus gestartet war, acht Grad von ihrer vorgegebenen Route ab. Als Folge konnte die Nutzlast-Stufe (Blok-D) die geplante Umlaufbahn nicht erreichen, sondern stürzte mit den drei GLONASS-Satelliten in den Pazifik.

Die Satelliten mit einer Masse von jeweils 1415 Kilogramm und einer Lebensdauer von sieben Jahren sollten eigentlich in sechs Wochen in Dienst gestellt werden und die derzeit 26 Satelliten (davon 2 in Reserve) umfassende GLONASS-Flotte erweitern. Laut RIA Novosti war die Proton-Rakete mit einem neuen Lenksystem des Piljugin-Forschungs- und Produktionszentrums in Moskau ausgerüstet, das auch für die Ausarbeitung der Flugsoftware verantwortlich zeichnete. Der finanzielle Schaden durch den Satelliten-Verlust wird auf mehrere 100 Millionen Euro geschätzt. Ein Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums erklärte, dass die Satellitenflotte dennoch bald vervollständigt werden solle. (pmz)