Bericht: Wieder Siemens-Mitarbeiter unter Korruptionsverdacht
Fünf Jahre nach der spektakulären Schmiergeldrazzia der Münchner Staatsanwaltschaft bei Siemens wird der Konzern einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel zufolge erneut von seiner unrühmlichen Vergangenheit eingeholt.
Fünf Jahre nach der spektakulären Schmiergeldrazzia der Münchner Staatsanwaltschaft bei Siemens wird der Konzern einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel (Ausgabe 46/2011) zufolge erneut von seiner unrühmlichen Vergangenheit eingeholt. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth habe bestätigt, dass die Behörde gegen drei Mitarbeiter der Medizintechniksparte wegen des Verdachts der Untreue, Bestechung im geschäftlichen Verkehr und Bildung schwarzer Kassen ermittele.
Die Angestellten sollen laut dem Bericht Aufträge von karibischen Klinikbetreibern mit Bakschischzahlungen ergattert haben, die sie als Provisionen tarnten. Ein Teil der Gelder soll sogar noch 2008 geflossen sein – als das Unternehmen seine Antikorruptionsregeln bereits massiv verschärft hatte.
Ausgelöst wurde das Strafverfahren durch eine Geldwäsche-Verdachtsanzeige des Finanzamts. Sie ging schon 2009 bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg ein. Im Sommer 2010 durchsuchten Fahnder dann unter anderem Geschäftsräume der Siemens-Medizintechniksparte in Erlangen, um den Verdacht zu erhärten. Ein Konzernsprecher wollte sich im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen gegenüber dem Magazin nicht zu dem Vorgang äußern, versichert allerdings, dass Siemens eng mit den Behörden kooperiert. (cp)