Beta-Version von Fedora 14 freigegeben

Bei der Vorabversion der Anfang November erwarteten Linux-Distribution kümmert sich wieder Upstart um den Systemstart.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Gnome-Desktop der Beta von Fedora 14

Das von Red Hat gesponserte Fedora Projekt hat die erste und einzige Beta-Version der Anfang November erwarteten Linux-Distribution Fedora 14 zum Download freigegeben. Damit hält das Projekt bei der Beta seinen selbst gesteckten Zeitplan ein, nachdem die vor fünf Wochen freigegebene Alpha der nach dem Physiker Robert B. Laughlin benannten Distribution eine Woche verspätet erschien.

Wie berichtet haben die Fedora-Entwickler die Ende April vorgestellte und in der Alpha eingesetzte SysV-Init- und Upstart-Alternative Systemd kürzlich entfernt und setzen für Fedora 14 ein weiteres Mal auf Upstart, das auch in der aktuellen Fedora-Version und einigen seiner Vorgänger zum Einsatz kommt. Alles deutet derzeit jedoch darauf hin, dass Systemd beim im April oder Mai nächsten Jahres erwarteten Fedora 15 die Kontrolle über den Systemstart übernimmt.

Die Zahl der neuen Features von Fedora 14 reduziert sich damit auf 20. Das sind ungefähr halb so viele wie bei Fedora 12 und 13, woran die Arbeiten an dem derzeit ebenfalls in der Beta-Phase befindlichen Red Hat Enterprise Linux 6 nicht ganz unschuldig sein dürften. Zu den wichtigsten Neuerungen von Fedora 14 zählen die Perl-6-Distribution Rakudo Star, Compiler und Toolkit zur Programmierung mit D, die Version 4.5 des vom KDE-Projekts entwickelten Plasma Desktop, GNOME 2.32, Python 2.7, Perl 5.12 und die Integration von Spice (Simple Protocol for Independent Computing Environments).

Im Rahmen einer "Fedora Graphics Test Week" rufen die Entwickler derzeit zum Testen der Grafiktreiber von Fedora 14 auf; am heutigen Dienstag liegt der Fokus auf den Open-Source-Treibern für Grafikchips von Nvidia, Mittwoch auf jenen für Radeon-Hardware und am Donnerstag sind die Grafiktreiber für Intel-GPUs dran.

Das Fedora Engineering Steering Committee (FESCo), das auch den Einsatz von Upstart bei Fedora 14 beschloss, entwickelt derweil eine "Update Policy" für Fedora und hat kürzlich eine Vorabversion zur Diskussion gestellt. Der derzeitige Entwurf drängt die Paket-Betreuter zu einer eher vorsichtigeren Herangehensweise bei Updates für freigegebenen Fedora-Versionen: Nur in Ausnahmefällen sollen neuere Versionen der in Fedora enthaltenen Software als reguläres Update nachgereicht werden. Bislang gab es im Rahmen von Updates vergleichsweise häufig Wechsel auf neue Versionen – auch beim Kernel. Dadurch erhielt Fedora bislang recht oft Treiber für neu vorgestellte Hardware im Rahmen von Updates; bei OpenSuse und Ubuntu, die bereits eine ähnliche, eher konservative Update-Strategie nutzen, bekommt man neue Treiber meist nur mit neuen Versionen der Distribution.

Siehe dazu auch:

(thl)