Bilderkennung für die Küche

US-Forscher haben eine berührungsempfindliche Arbeitsplatte entwickelt, die aufgelegte Essenszutaten erkennen kann.

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Sobald Ryder Ziola eine Paprika auf die Oberfläche legt, wird die Arbeitsplatte lebendig: Der eingebaute Bildschirm schlägt Rezepte vor und gibt Tipps, was mit dem Gemüse am besten anzufangen wäre. Der Forscher, der an der University of Washington gerade an seinem Masterabschluss arbeitet, kann das in eine ganz normale Küchenzeile eingebaute System aber auch als Touchscreen verwenden. Dann erscheinen auf Fingerwisch beispielsweise Optionen, welche weiteren Zutaten er noch braucht. Die Technik, "Oasis" genannt, hat Ziola zusammen mit Beverly Harrison von den Intel Labs Seattle entwickelt, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

"Wenn man ein Steak auf die Oberfläche legt, wird es erkannt, und man erhält sofort einen Vorschlag für ein Mittagessen", erklärt Ziola. Die in die Arbeitsfläche eingebaute 3D-Kamera kann außerdem die Handbewegungen des Benutzers erkennen und unterscheiden, welche Finger aufliegen. So ergibt sich eine volle Interaktivität. Oasis nutzt zur Bilddarstellung einen kleinen Pico-Projektor des Anbieters Microvision, der auf eine Handfläche passt. Die 3D-Kamera, die Objekte lokalisiert, stammt wiederum von PrimeSense, der Firma, die auch die Sensoren für den neuen "Kinect"-Bewegungscontroller für Microsofts Spielekonsole Xbox liefert.

Oasis lässt sich schnell auf neue Objekte trainieren. Präsentiert man dem System eine Packung Kaugummi, dauert es nur wenige Knopfdrücke, bis es weiß, wie diese künftig zu tracken ist. "Das System braucht einfach nur einen kurzen Schnappschuss." Noch ist Oasis aber nur ein reines Forschungsprojekt. Pläne zur Kommerzialisierung hat Ziola noch nicht bekannt gegeben.

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(bsc)