Bing will Anzeigenklicks besser vorhersagen

Die Analyse-Software "AdPredictor" soll die Interessen von Nutzern und Werbetreibenden unter einen Hut bringen.

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Die Nutzer von Bing werden es vermutlich nicht bewusst wahrnehmen, doch die Microsoft-Suchmaschine tendiert dazu, weniger Anzeigen neben ihren Suchergebnissen zu platzieren als ihre Rivalen. Einer der Gründe dafür mag die Tatsache sein, dass die meisten Werbetreibenden noch immer lieber bei Google ihre Etats ausgeben, doch Microsoft hat auch noch eine andere Erklärung: Der IT-Konzern setzt neuartige Techniken aus der Künstlichen Intelligenz ein, mit denen stets nur die relevantesten Anzeigen ausgeliefert werden.

Das System namens "AdPredictor" wird wohl bald noch deutlich breiter getestet werden als bisher – der Portalriese Yahoo ist derzeit dabei, seine Suchmaschine auf Bing umzustellen. Im Zuge dieser Marktoffensive lüfteten Microsoft-Forscher nun erstmals einige der Geheimnisse der Algorithmen, mit denen Bing Nutzer und werbetreibende Industrie glücklicher machen will als die Konkurrenz, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Bing nutzt dabei Software aus dem Bereich des maschinellen Lernens. AdPredictor wurde von dem Microsoft-Wissenschaftler Joachin Quinonero Candela entwickelt, der in Cambridge forscht. Die Technik basiert auf Bayesschen Modellen, einer KI-Technik, die den Algorithmen hilft, ständig frische Daten zur Kalkulation der Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses (hier: dem Werbeklick) zu integrieren. Im Bereich Suchanzeigen analysiert AdPredictor, wie oft eine Anzeige geklickt wird – und zwar unter den unterschiedlichsten Bedingungen, wie Quinonero Candela erklärt. Anzeigen, die zu Autos passen, ändern sich dann beispielsweise je nach Tageszeit, dem Ort, von dem eine Person aus sucht oder der konkreten Platzierung einer Anzeige.

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(bsc)