CFX: Neuer Standard für schnelle Speicherkarten
SD-Karten werden immer schneller, selbst die kleinen Micro-SD-Kärtchen erreichen Geschwindigkeiten von mehr als 200 MByte/s. Doch für Aufnahmen in 8K reicht das nicht, da muss ein neuer Standard her.
Die Compact Flash Association (CFA), die Hüter des Compact-Flash-Standards, wollen eine neue Speicherkartenform definieren. Nach CFast soll nun CFX kommen – das steht wahrscheinlich für Compact Flash Extended. Einen Bedarf für Geschwindigkeiten von bis zu 12,5 GByte/s haben sie ausgemacht; dies gilt allerdings für unkomprimierte 8K-Aufnahmen mit 240 Frames/s.
Die erste Version des Standards, dessen Verabschiedung noch in diesem Jahr geplant ist, soll Geschwindigkeiten bis zu 2 GByte/s unterstützen; dazu kompatible Karten sollen dann im ersten Quartal 2017 erscheinen. CFX 1.1 soll später Geschwindigkeiten bis zu 8 GByte/s ermöglichen, als Marktstart sieht die CFA bereits das zweite Halbjahr 2017. Die Lebenszeit des Standards dürfte nach Ansicht der CFA 15 bis 20 Jahre betragen.
Die hohe Geschwindigkeit erreichen die Karten durch ein PCIe-Interface (PCIe 3.0 x2 bei Version 1.0, PCIe 3.0 x8 bei Version 1.1), als Protokoll kommt NVM Express (NVMe) zum Einsatz. Mechanisch kann CFX verschiedene Größen besitzen. Die CFA sieht auch den Einsatz der CFX-Karten als externe SSD. Die Steckkontakte sind auf 12.000 Verbindungen ausgelegt.
Die CFA hofft noch auf weitere Einsatzgebiete. Die Karten sollen sich für den Einsatz in Servern, in Fahrzeugen und Industriesystemen eignen. Wie üblich bleibt aber das Henne-Ei-Problem: Kommen keine Karten auf den Markt, wird kein Hersteller passende Geräte bauen – und umgekehrt. Schon mit dem CFast-Standard hatte die CFA nur wenig Erfolg: Die Anzahl der verfügbaren Kameras und Embedded Systems mit CFast-Schnittstelle ist überschaubar. (ll)