Cablecom hebt Aufnahmesperre bei CI-Plus auf

Kunden des Schweizer Kabelnetzbetreibers Cablecom sollen die über CI-Plus-Smartcards empfangenen Programme vorerst wieder uneingeschränkt nutzen und damit auch aufzeichnen können. Besitzer der seit Juni 2010 angebotenen "DigiCards" auf CI-Plus-Basis konnten bisher keine digital empfangenen Programme aufnehmen. Der dafür verantwortliche Kopierschutz hatte die Schweizer Verbraucherschützer auf den Plan gerufen.

Cablecom hatte diesen "statischen Kopierschutz" nach eigenen Angaben auf Druck verschiedener Privatsender aktiviert. Die Sender verlangten eine Möglichkeit, Sendungen gezielt für die Aufnahme sperren zu können. Aufgrund von Problemen bei der entsprechenden Programmierung der Smartcards hatte der größte Schweizer Kabelnetzbetreiber die Aufnahmemöglichkeit bei allen – auch öffentlich-rechtlichen – Sendern kurzerhand komplett gesperrt. Damit waren auch Funktionen wie Timeshift oder Vorspulen unbrauchbar.

Der Kopierschutz soll mit dem ab 1. September verbreiteten Software-Update aufgehoben und durch eine dynamische Lösung ersetzt werden. Die deutschen Privatsender können nun künftig ein entsprechendes Flag im TV-Datenstrom mitsenden und behalten so Kontrolle darüber, wie Zuschauer das Programm nutzen können. Derzeit mache keiner der von Cablecom verbreiteten Sender von dieser Möglichkeit Gebrauch, erklärte der Netzbetreiber am Dienstag in Zürich. (vbr)