Campus Party: Arduino stellt GSM/GPRS-Modul vor
SMS verschicken, Anrufe tätigen und Datenverbindungen aufbauen: Mit dem offiziellen Arduino-Shield ist der Mikrocontroller immer online. Die Platine ist eine gemeinsame Entwicklung von Arduino und Telefónica.
- Philip Steffan
David Cuartielles vom Arduino-Team hat auf der Campus Party in Berlin den GSM-Shield für Arduinos vorgestellt. Mit der Zusatzplatine kann das Mikrocontroller-Board SMS verschicken, Anrufe annehmen und aufbauen und über GPRS eine Verbindung mit dem Internet herstellen. Der Shield und die zugehörige Software-Bibliothek wurden von Arduino in Zusammenarbeit mit Telefónica I+D, der spanischen Forschungsabteilung des Mobilfunkkonzerns, entwickelt.
Die spanischen Entwickler haben die Library nach den Designvorgaben von Arduino geschrieben und nutzen ihre Kontakte zu den Herstellern von GSM-Modems, um ein passendes Modul zu finden. Zum Einsatz kommt das Quadband-GSM/GPRS-Modul QuecTel M10 und eine Onboard-Antenne von Antenova. Der Shield hat das Platinenformat des größeren Arduino Mega, bei der Verwendung mit den Standard-Arduinos (Uno oder Leonardo) steht das Ende mit der Antenne über.
Die Teilnehmer des Arduino-Workshops auf dem Technikfestival konnten Shields aus der letzten Vorserie selbst ausprobieren. Laut Cuartielles ist das Produkt fast verkaufsfertig, Soft- und Hardware sind fehlerfrei. Aktuell läuft nur noch das Feintuning, um zu garantieren, dass SIM-Karten von möglichst vielen Anbietern aus verschiedenen Ländern zuverlässig funktionieren. Der GSM-Shield soll in wenigen Wochen auf den Markt kommen. Der Verkaufspreis ist noch nicht bekannt, soll aber unter dem vergleichbarer GSM-Shields anderer Hersteller liegen.
Trotz der Zusammenarbeit mit der O2-Mutter Telefónica wird es aber auf absehbare Zeit keine Arduinos beim Mobilfunkanbieter geben. Der Konzern will das Ergebnis der Arduino-Kollaboration vor allem auch selbst intern in der Entwicklung und im Bereich Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) einsetzen. Das Arduino-Team hat mit seinem Know-How um Open Hardware dafür gesorgt, dass Shield und Software wie üblich unter freien Lizenzen stehen und sich auch für Endanwender eignen. David Cuartielles kündigte an, in Zukunft öfter mit Firmen zusammenarbeiten zu wollen, um die Entwicklung der Arduino-Plattform voranzutreiben. (phs)