Comeback der Zeppeline?
Die Geschichte der Luftschiffe ist eine voller Fehlschläge. Doch manche Firmen wollen sich ihre Vorzüge zunutze machen und mit ihnen Grenzen überwachen und mobiles Internet ermöglichen.
- Jens Lubbadeh
Die Cargolifter-Insolvenz 2002 war eine der spektakulärsten Pleiten der jüngeren deutschen Wirtschaftsgeschichte. Heute backt das Unternehmen erst einmal kleinere Brötchen, wie Technology Review in seiner neuesten Ausgabe 05/2014 berichtet (Heft hier online bestellen). Im Programm sind Lastenballons, die in der 14- Meter-Version eine Tonne, in der 27-Meter-Variante sieben Tonnen heben können.
Auch das Militär hat an Luftschiffen in den vergangenen Jahren Interesse gezeigt. Zwar finden sich auch hier mehrere Fehlschläge. Doch nun hat der Raumfahrtkonzern Thales Alenia Space einen neuen Versuch gewagt: Ihm schwebt ein Zwitter aus Drohne und Satellit vor. „Stratobus“ soll aus 20 Kilometern Höhe Brände lokalisieren, Grenzen überwachen und sogar mobiles Internet ermöglichen – preiswerter als Satelliten und stationärer als Drohnen und Ballons. Spätestens 2019 soll der unbemannte Zeppelin abheben und mindestens fünf Jahre in der Stratosphäre bleiben.
Auch die US-Firma Worldwide Aeros Corporation unternimmt mit dem Aeroscraft ML 866 einen neuen Anlauf. Der 170 Meter lange „Dragon Dream“ ist für 60 Tonnen Nutzlast konzipiert. Die Darpa und die Weltraumbehörde Nasa investierten 35 Millionen Dollar in das Projekt. Bis 2020 will das Unternehmen 22 Luftschiffe bauen, die meisten als Großversion mit einer Nutzlast von 250 Tonnen.
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