DLD: "Minister of Mobility and Modernity" Dobrindt will Deutschland an der IT-Weltspitze
Deutsche IT-Firmen sollen zur Weltspitze aufschließen, und von dieser Entwicklung müsse die gesamte Bevölkerung profitieren. Das verlangte Bundesverkehrsminister Dobrindt zur Eröffnung der Konferenz Digital Life Design.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat mit einer kurzen Ansprache die 9. Ausgabe der Münchener Konferenz Digital Life Design eröffnet. Dobrindt, der als "Minister of Mobility and Modernity" vorgestellt wurde, begrüßte die Anwesenden, die allesamt Pioniere des digitalen Zeitalters seien. Er präsentierte seine Pläne zur Netzallianz digitales Deutschland, die er in die Tradition seines großen Vorbildes Franz Josef Strauß stellte. So wie Strauß in den 80er Jahren das Technologie-Vorhaben angestoßen habe, aus dem das europäische Airbus-Projekt entstand, so werde die Netzallianz Deutschland an die Weltspitze führen. Noch liege man hinter den USA und einigen asiatischen Ländern zurück, doch das könne man ändern, indem man in einer gemeinsamen Anstrengung das weltbeste Netz aufbaue. Auch in der Produktion der besten Software müsse Deutschland mit Hilfe der Wissenschaft wieder Weltspitze werden.
Dobrindt begrüßte die Anwesenden im Freistaat Bayern, den er in Anlehnung an ein Zitat des CSU-Vorsitzenden Seehofer die Vorstufe zum Paradies nannte. Er bezeichnete die IT-Branche mit ihren innovativen Internet-Firmen als "vierten Produkionssektor" und zeigte sich zuversichtlich, dass deutsche Firmen dort den Ruf von "Made in Germany" verteidigen können. Dazu brauche es freilich ein konzertiertes Vorgehen von Staat, Wirtschaft und Wissenschaft. Deutschland habe die besten Voraussetzungen in diesem Bereich, weil das Land traditionell vom Rohstoff Erfindungskraft abhänge. Bei der Entwicklung und dem Ausbau der Netzallianz Deutschland müsse freilich darauf geachtet werden, dass die gesamte Bevölkerung von ihr profitiert. "Eine zweigeteilte Digitalgesellschaft werden wir nicht erlauben", verkündete Dobrindt unter Beifall.
Die DLD-Konferenz beschäftigt sich bis Dienstag mit Fragen aus dem digitalen Leben, etwa wie deutsche Startups die richtigen und wichtigen (US-)Investoren finden können oder wie das Internet der Dinge sich allmählich formiert. Im Unterschied zu früheren Jahren ist auch die Überwachung des Netzes ein Thema der Konferenz. Das Ausmaß der Überwachung will CCC-Sprecher Frank Rieger mit dem Internet-Guru Jeff Jarvis diskutieren. Die in der DDR geborene Piraten-Politikerin Anke Domscheit-Berg soll Stasi und NSA vergleichen und der Sicherheitschef von Samsung, Rod Beckstrom, will Hinweise geben, wie gelebte Cyber Security aussehen kann. Mit Spannung wird die Rede "Leaving the Nest" von Tony Fadell erwartet. Seine Firma Nest war unlängst für 3,2 Milliarden Dollar von Google aufgekauft worden. (ck)