Debian 6 "Squeeze" ist da

Die Debian-Entwickler haben mit Squeeze die Version 6 ihrer Distribution fertiggestellt.

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Von
  • Peter Siering

Die Debian-Entwickler haben mit Squeeze die Version 6 ihrer Distribution fertiggestellt. 24 Monate hat die Arbeit an der neuen stabilen Version gedauert. Sie bringt Debian-Nutzern eine Fülle neuer Versionen gängiger Linux-Software. Bei Debian bedeutet das freilich nicht, dass das brandneue Software ist – oft hinkt die schon jetzt einige Versionsnummer hinterher. Aber genau das macht den Charme von Debian aus: lieber getestete stabile Versionen, als den allerneuesten Schrei. Die Ankündigung der Entwickler schlüsselt im Detail auf, welche Versionen sich jetzt in der endgültigen Version finden. Bemerkenswert sind unter anderem: das freie Chromium (woher Googles Chrome seine Quellen bezieht), KDE 4 inklusive Plasma Workspaces, Gnome 2.30, X.Org 7.5, OpenOffice.org 3.2.1, GIMP 2.6.11, Iceweasel/Firefox 3.5.16, Kernel 2.6.32 und Samba 3.5.6.

Squeeze liefert die aktuelle Xen-Version 4 installationsfertig mit. Der für den Betrieb als Host (Domain-0) angepasste Kernel baut auf den pv_ops-Patches auf – nicht jede Xen-Funktion steht deshalb derzeit zur Verfügung. Als zur Zeit noch experimentelle Installationsoption lässt sich die Distribution statt mit einem Linux-Kernel mit einem FreeBSD-Kernel betreiben, die Entwickler nennen das "Debian/kFreeBSD" statt "Debian/GNU Linux". Die neuen Debian-Linux-Kernel sind frei von fragwürdigen Firmware-Dateien – die haben die Entwickler in separate Pakete verfrachtet und in den "non-free"-Ast verlagert, der auf den frei zugänglichen Installationsmedien fehlt. Es gibt aber Hinweise, wie man die Dateien auch während der Installation einbindet.

Die Entwickler positionieren Debian als freies Allround-Betriebssystem. Es läuft außer auf den gängigen PC-Plattform in einer 32- und einer 64-Bit-Version auf diversen weiteren Architekturen, darunter PowerPC, Sparc, Mips, s390 und ARM. Alpha und PA-RISC werden vom Installer nunmehr nicht mehr unterstützt. Viele andere Distributionen bauen auf der Arbeit der Debian-Entwickler auf, so auch Ubuntu. Für die bisher als "Custom Debian Distribution" geführten Debian-Derivate sollen ab Version 6 "Debian Pure Blends" heißen. Die Marke wollen die Debian-Macher weiter ausbauen.

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