Dezentrales Texten fĂĽr alle: Krypto-Messenger Bleep am Start
Die für Android, iOS, Windows und auf dem Mac kostenlos erhältliche App von den BitTorrent-Machern verschlüsselt Nachrichten und Telefonate Ende-zu-Ende und will, wenn möglich, ohne zentrale Server auskommen.
- Fabian A. Scherschel
BitTorrent, die Macher des gleichnamigen Filesharing-Protokolls sehen ihren Krypto-Messenger Bleep als fertig an und haben ihn nun offiziell veröffentlicht. Die App wurde Mitte 2014 zum ersten mal vorgestellt und ist darauf spezialisiert, Chatverbindungen direkt zwischen zwei Nutzern herzustellen und so Cloud-Server, wenn möglich, außen vor zu lassen. Bleep gibt es kostenlos für Android, iOS, Windows und Mac OS.
Bleep nutzt die vom BitTorrent-Protokoll bekannte Distributed Hash Table (DHT), um ein verteiltes Verzeichnis aller Nutzer anzulegen. Die App bevorzugt direkte Verbindungen zwischen zwei Clients und umgeht so eine Schwachstelle vieler Messenger: Zentrale Server, an denen Metadaten und im schlimmsten Fall auch ganze Konversationen mitgeschrieben werden können. Zur Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Gespräche kommt ein Public-Key-Verfahren zum Einsatz, das auch Forward Secrecy bieten soll.
Selbstzerstörungsmodus aktiviert
Neben Textnachrichten unterstützt Bleep auch verschlüsselte Telefonie über die Datenverbindung des Gerätes. Weitere Funktionen erlauben es, versandte Nachrichten nach einer bestimmten Zeit beim Gegenüber löschen zu lassen. Solche Funktionen sind allerdings immer mit Vorsicht zu genießen, da man sich nie ganz sicher sein kann, dass der Empfänger seinen Client nicht manipuliert hat, um die Selbstzerstörung zu verhindern. Außerdem lassen sich Bilder und Nachrichten in den meisten Fällen per Screenshot sichern oder mit einem zweiten Gerät abfotografieren. (fab)