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Die letzten Rätsel eines langen Sommers, aufgelöst

Die olympischen Sommerspiele sind vorbei, die letzten Medaillen werden aberkannt, die Fahnen eingeholt. Auch das Sommerrätsel ist Geschichte: Nur zwei der zehn Fragen blieben ungelöst.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hal Faber

Die olympischen Sommerspiele sind vorbei, die letzten Medaillen werden aberkannt, die Fahnen eingeholt. Auch das Sommerrätsel ist Geschichte, genauso wie die lauen Sommernächte. Nur zwei der zehn Fragen blieben ungelöst, der Rest machte aufmerksamen Lesern keine Probleme.

Das Foto der Turing-Bombe in Frage 1 stammt aus dem Heinz Nixdorf Museumsforum und soll daran erinnern, dass dort immer noch eine Ausstellung in Etappen läuft. Aktuell sind in Paderborn Turing-Maschinen zu sehen, kleine zähe Universalcomputer, von Turing theoretisch beschrieben. Frage 2 suchte ein Gadget, das ohne Computer nicht realisierbar war. Die richtige Antwort lag in der Frage, wurde aber nicht erraten: Gadget ist der Codename der Atombombe Trinity, deren Wirkung mit dem ENIAC berechnet wurde.

Frage 3 suchte das sowjetische Computerprojekt Ryad (PDF-Datei), den Versuch, mit einer Serie von Rechnern so konkurrenzfähig zu werden, dass IBMs System 360 technisch eingeholt werden konnte. Frage 4 zeigte die Rekonstruktion der Bastelecke von Steve Wozniak, wie sie einstmals vom Computer History Museum in Boston aufgebaut wurde. Wozniak protestierte, er habe niemals ein Poster von Stones-Frontmann Mick Jagger besessen. Als sein Biograph Paul Garr 1984 schrieb, dass Wozniak der Keith Richard hinter Steve Jobs sei, reichte ihm dieser Satz, um die Biographie nicht zu autorisieren. Erinnert sei an Wozniaks Musikfestival vor genau 30 Jahren, als er die Ramones, The Police, Talking Heads, Santana, The Kinks, Grateful Dead, Pat Benatar, Fleetwood Mac und The B-52s auftreten ließ.

Frage 5 zielte auf das Buch von Marshall McLuhan und Quentin Fiore "Das Medium ist die Massage". Der dort abgebildete Inverter gehört zu der Frage von McLuhan "Was tust du, wenn dieser Stromkreis deinen Job macht?" Die Antwort, dass Lehren, Lernen und ein Dienst am Menschen immer wichtiger werden, gilt auch heute noch: "Leider zeigen viele gut gemeinte politische Reformprogramme, die den sozialen Folgen der Arbeitslosigkeit die Spitze nehmen wollen, dass sie keine Ahnung von der wahren Natur medialer Einflüsse haben. 'Nur hereinspaziert!' sagte der Computer zum Spezialisten."

Das war einmal: Aprikosen statt Äpfel.

Frage 6 beantwortet sich mit diesem Bild der Werbung des englischen Herstellers Apricot, während Frage 7 die Infrarottastatur der Firma AZ-Key zeigt, bei der man schlicht auf Holz tippen kann. Die beiden in Frage 8 gezeigten MP3-Player Diamond Pro und Yepp nehmen beide für sich in Anspruch, der erste MP3-Player gewesen zu sein. Der Yepp wurde mit einer "Napster-Kompatibilität" beworben und beide wurden prompt von der RIAA verklagt.

Frage 9 fragte nach der Hildesheimer Firma Met@box, die 1999 auf der IFA ihren gleichnamigen Miet-Dekoder für den Online-Zugang zu ihrem Programm Met@TV unter dem Slogan "Hingesesselt, losgesurft" bewarb. Für 29,90 DM im Monat sollten redaktionell ausgewählte "informative und unterhaltsame Seiten des größten Informationsnetzes der Welt" auf den Fernseher kommen. Der Rest ist Geschichte. Frage 10 suchte die Cyber Pop Machine von IBM (PDF-Datei), die die Idee des "Pervasive Computing" mal nicht mit dem damals üblichen Internet-Kühlschrank illustrieren sollte. "Schon in naher Zukunft wird nach Überzeugung der IBM Forscher die Mehrzahl der Alltagsgeräte über eingebaute Intelligenz verfügen und überdies auch multifunktional und mobil genutzt werden." (vbr)