Digitaler Behördenfunk: Erstes Tetra-Funkgerät zertifiziert
Nachdem deutsche Behörden ihre Digitalfunkgeräte bislang mit einer Ausnahmegenehmigung betrieben, wurde nun ein erstes Modell zertifiziert – ein für verdeckte Ermittlungen konstruierter Mini-Funker von Motorola Solutions.
Das für verdeckte Ermittlungen konstruierte Funkgerät Motorola TCR 1000 (PDF-Datei) ist nach Auskunft der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) das erste Handfunkgerät, das die vorgesehene Interoperabilitätsprüfung erfolgreich bestanden hat und mit Zertifikat im neuen Digitalfunknetz betrieben werden kann. Weitere acht Tetra-Geräte sollen nach Angaben der BDBOS bis zum Jahresende zertifiziert sein, wenn die Ausnahmegenehmigung für nicht zertifizierte Geräte im BOS-Funk ausläuft.
(Bild: Motorola Solutions)
Abseits der von der BDBOS verkündeten Zertifizierung samt Aufnahme in die Liste zugelassener Endgeräte (PDF-Datei) freute sich Motorola über die Auslieferung des 100.000sten Tetra-Geräts an deutsche BOS-Stellen. Gute Nachrichten für die gesamte Tetra-Branche kommen auch aus den USA: Dort hat die zuständige Federal Communication Comission (FCC) in dieser Woche ihre grundsätzliche Entscheidung zur Zertifizierung und Zulassung von Tetra-Systemen veröffentlicht. Erste Tests werden bei den Verkehrsbetrieben New York City Transit und New Jersey Transit durchgeführt.
Die positiven Nachrichten sind dazu angetan, die Zweifel am digitalen Sicherheitsfunk zu zerstreuen, die immer wieder aufkommen. So wurde in der vergangenen Woche bekannt, dass die Beschaffungsstelle des Bundesinnenministeriums 1800 neue analoge Handfunkgeräte des Typs FuG11 bestellt hat. Diese Bestellung sorgte in den Bundesländern Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern für Verblüffung, in denen durch den Regelbetrieb des BOS-Funks die analogen Funkgeräte für den analogen Behördenfunk im 2m-Band eingemottet werden. (ssu)
