Display Week: Datenbrillen mĂĽssen vor allem cool sein
Die entscheidenden Kriterien bei der Entwicklung von Datenbrillen: Cool müssen sie sein, unabhängig vom geplanten Einsatz. Und komfortabel. Der Funktionsumfang sei nur zweitrangig, lautet das Credo von einem, der es wissen sollte.
Seit Google die Datenbrillen mit seiner Glass ins öffentliche Bewusstsein gerückt hat, wollen auch andere Unternehmen am Hype teilhaben. Was die entscheidenden Kriterien beim Brillen-Design und der Auswahl der Komponenten sind, erläuterte Mark B. Spitzer auf der Display Week. Spitzer gründete in den 1990er Jahren den HDM-Pionier MicroOptical/MyVu, war wissenschaftlicher Beirat des Mikrodisplay-Spezialisten Kopin und ist inzwischen Produktionsleiter bei Google X.
Spitzer beschwor die Anwesenden in seinem Symposiumsbeitrag, sie sollten ihr Augenmerk vor allem auf das Äußere der Brillen legen. Egal ob man nun Consumer-Versionen oder Modelle für das Militär entwickeln würde: Die Träger solcher Datenbrillen wollten cool aussehen. Ebenso wichtig sei der Tragekomfort: Die Brille dürfe ihre Träger nicht stören, sie müsse leicht sein und sollte die Sicht auf die Umgebung nicht behindern. Erst wenn die Kriterien Coolness und Ergonomie erfüllt seien, kämen der Preis und der Funktionsumfang zum Tragen.
Auf die Frage, ob Google die genannten Kriterien bei der Glass hinreichend berücksichtigt habe, mochte der Google-X-Direktor keine eindeutige Antwort geben. So wurde von den Anwesenden beispielsweise angemerkt, dass die Position des Displays oben rechts im Blickfeld des Trägers womöglich die geforderte Ergonomie einschränke. Er habe im Wesentlichen seine persönliche Meinung dargelegt, erklärte Spitzer dazu. Auch im eigenen Haus sei das Projekt Glass in der aktuellen Form nicht unumstritten.
In der Ausstellung der Display Week ging es naturgemäß eher um die Technik in den Brillen – also um die Displays. So präsentierte beispielsweise der Mikrodisplay-Spezialist Kopin beachtlich kompakte LCD-Module für Datenbrillen und in der iZone wurden neuartige Mikrodisplays mit CMOS-Elektronik und LED-Matrix gezeigt. (uk)