CES

Doch keine shutternden 3D-Displays

Erst im Mai hatte Samsung 3D-Displays angekündigt, für die man trotz Shuttertechnik und voller 3D-Auflösung nur billige Polfilterbrillen benötigt. Nun gibt’s von Samsung doch keine ZScreen-Technik – und stattdessen möglicherweise 4K-Panels für 3D.

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Samsung verfolgt die Entwicklung von 3D-Displays, bei denen die Shutter-Funktion von der Brille ins Display verlegt wurde, nicht weiter. Erst Mitte des Jahres hatte der südkoreanische Konzern auf dem Displaykongress der SID diese neue 3D-Variante gezeigt. Das Verfahren hat zwei große Vorteile: Die volle Display-Auflösung bleibt auch im 3D-Betrieb erhalten und als Brille benötigt der Zuschauer lediglich eine billige Polfilter-Variante. Erste Produkte sollten im Mai 2012 auf den Markt kommen, doch daraus scheint nichts mehr zu werden: Die Shutter-Polfilter-Kombination wird von Samsung nicht mehr weiterentwickelt.

Samsung zeigte im Mai erste Geräte mit Shutter-Panel, darunter auch ein 3D-Notebook

Offenbar war die Produktion der extrem flinken Displays doch problematischer respektive teurer als erhofft. Die hinter der Kombination aus Shutter-Panel und Passiv-Brille steckende RDZ 3D-Technik von 3D-Spezialist RealD könnte damit ebenfalls vor dem Aus stehen. In seinem Geschäftsbericht für das zweite Quartal 2011 erklärte RealD beinah trotzig, man halte an der Technik fest und sei nun auf der Suche nach anderen Partnern – was allerdings schwierig werden könnte, wenn sogar ein ausgewiesener LCD-Spezialist wie Samsung an der (wirtschaftlichen) Fertigung gescheitert ist. Samsung und RealD hatten im Mai auf der SID erstmals Prototypen von 3D-TVs, -Notebooks und -Monitore mit den shutternden Panels gezeigt.

Möglicherweise wird sich Samsung stattdessen stärker auf 4K-Panels mit passiven Polfilterbrillen konzentrieren und im Januar 2012 auf der kommenden CES in Las Vegas bereits erste Produkte vorstellen. Mit den sehr fein auflösenden Panels lässt sich ebenfalls der Auflösungsverlustes umgehen, der mit der passiven Polfiltertechnik bislang einhergeht: Die beiden Brillengläser haben unterschiedliche Polarisationszustände und lassen deshalb jeweils unterschiedlich polarisiertes Licht zum Auge durch. Da jede zweite Pixelzeile auf dem Display anders polarisiert wird und die Zuschauer durch die Polfilterbrillen mit jedem Auge nur jeweils jede zweite Zeile sehen können, halbiert sich die sichtbare Auflösung im 3D-Betrieb. Ohne Brille sehen die Zuschauer jede Pixelzeile und damit die volle Displayauflösung, da der menschliche Sehapparat ohne Hilfsmittel wie besagte Brille keine Polarisation des Lichts wahrnimmt.

Die 4K-Displays werden gegenüber herkömmlichen 3D-Shutterdisplays zunächst sicher um einiges teurer, was 3D-Nutzer allerdings über die viel günstigeren Polfilterbrillen teilweise wieder einspielen können. Da die Panelhersteller aber teilweise schon jetzt und erst recht in Zukunft Schwierigkeiten haben, ihre LCD-Fabriken für große Displays auszulasten, dürften die Preise für 3D-Displays mit 4K-Panel recht schnell fallen. (uk)