Drei Viertel der Berufstätigen sind über die Feiertage erreichbar

Vor allem die Erreichbarkeit ihrer Mitarbeiter via E-Mail auch im Urlaub liegt vielen Firmen mehr und mehr am Herzen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 163 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Seeger

Leer wirds zwischen den Feiertagen in Deutschlands Büros und Fabriken. Über 80 Prozent der Teilnehmer einer vom ITK-Branchenverband Bitkom beauftragten repräsentativen Umfrage haben "zwischen den Jahren" Urlaub, nur 18 % müssen darauf verzichten.

In den letzten zwei Jahren ist der Anteil der Mitarbeiter, die auch über die Feiertage erreichbar sein müssen, Schritt für Schritt gestiegen.

(Bild: Bitkom)

Doch auch wer frei hat, kann nicht unbedingt vollständig abschalten. Rund drei Viertel (74 %) derjenigen, die über Weihnachten und Neujahr Urlaub haben, sind per Telefon für Kollegen, Kunden oder Vorgesetzte erreichbar, 55 Prozent via E-Mail. Diese Werte sind in den letzten beiden Jahren noch einmal gestiegen, 2011 waren per Telefon 68 Prozent, per Mail nur 43 % im Urlaub erreichbar. Im Ergebnis ist heute nur jeder Vierte über die Feiertage nicht greifbar. Vor allem E-Mail entpuppt sich immer mehr als Mittel permanenter Erreichbarkeit.

Waren in den Vorjahren noch Frauen häufiger telefonisch erreichbar als ihre männlichen Kollegen, haben sich diese Unterschiede mittlerweile nivelliert. Dafür entpuppen sich jüngere Mitarbeiter als resistenter gegen die Anforderung allgegenwärtiger Erreichbarkeit. Mehr als ein Drittel der unter 30 Jährigen (35 Prozent) gibt an, im Urlaub weder dienstliche Anrufe noch Emails zu beantworten.

Die Folgen ständiger Erreichbarkeit sind zweischneidig. Zwar wird immer wieder auf Burn-out-Syndrome hingewiesen, die eine zunehmende Entgrenzung zwischen Arbeitszeit und Freizeit nach sich ziehen könne. Und auch der Bitkom betont im Zusammenhang mit der Studie, es sei wichtig, auch einmal komplett abzuschalten. Eine jüngst veröffentlichte Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin kam wiederum zu dem Schluss, ständige Erreichbarkeit beeinträchtige zwar das Privatleben, berge jedoch auch Chancen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. (js)